Herscheid.

Die Spannung steigt in der evangelischen Kirchengemeinde: In zwei Tagen entscheidet sich, wer die Nachfolge von Pfarrerin Inge Rethemeier antritt.

Um 19.00 Uhr beginnt am Freitag der Wahlgottesdienst in der Apostelkirche. Dieser wird von Klaus Majoress, dem Superintendenten des heimischen Kirchenkreises, gestaltet. Die Wahl des neuen Pfarrers schließt sich an: Die Mitglieder des Presbyteriums müssen sich zwischen zwei Bewerbern entscheiden. Die beiden Kandidaten haben sich vor einigen Wochen bereits vorgestellt.

Nachdem Pfarrerin Inge Rethemeier bekannt gegeben hat, zum Herbst in den wohlverdienten Ruhestand einzutreten, wurde die Pfarrstelle ausgeschrieben. "Eigentlich hatte ich mit mehr Bewerbungen gerechnet", gesteht Klaus Majoress. Doch mit Pfarrern verhalte es sich anscheinend wie mit Ärzten oder Lehrern: Anstellungen "auf dem Land" sind nicht unbedingt beliebt. Letztlich haben sich allerdings doch zwei Kandidaten gefunden. Beide haben bereits je einen Probegottesdienst sowie einen Teenie-Gottesdienst gestaltet. Außerdem haben sie sich im persönlichen Gespräch den Presbyteriums-Mitgliedern vorgestellt.

Pfarrerin wird bei Erntedankfeier verabschiedet

"Das ist ein spannendes Verfahren", meint Inge Rethemeier. Bei der Suche nach ihrem Nachfolger kann sie ein Wörtchen mitsprechend. Denn als Mitglied des Presbyteriums wird sie am Freitag ebenfalls eine Stimme abgeben. Ihre Dienstzeit in Herscheid endet übrigens offiziell am 30. September. Im Rahmen einer Erntedankfeier wird die langjährige Gemeindepfarrerin dann verabschiedet.

Ihr Nachfolger könnte Bodo Meier werden. Der 50-Jährige (unverheiratet) hat Theologie in Bochum studiert und war danach zunächst Vikar in Hattingen. Danach wechselte er in den Kirchenkreis Arnsberg, wo er seit 14 Jahren tätig ist und aktuell die evangelische Auferstehungskirchengemeinde Olsberg-Bestwig betreut. Seinen ersten Kontakt zu den Herscheider habe er sehr genossen, er sei freundlich aufgenommen worden. Vor allem die Apostelkirche habe ihm imponiert: "Hier steht die Kirche tatsächlich noch im Dorf", schmunzelt Bodo Meier.

Der zweite Kandidat Achim Schwarz kommt aus Bad Berleburg und ist ebenfalls 50 Jahre alt. Der gebürtige Plettenberger ist verheiratet mit Gattin Ruth. An sein Theologie-Studium in Wuppertal schloss sich eine Vikar-Anstellung in Grevenbrück an. Seit 17 Jahren ist er im Kirchenkreis Wittgenstein tätig, wo er in Girkhausen seine erste eigene Pfarrstelle übernommen hat. Nun möchte er gern ins Sauerland zurückkehren: "Das ist ein Menschenschlag, den ich gut kenne und sehr schätze", meint Achim Schwarz. (dg)