Berlin. Auch Nutzer von Kabelfernsehen müssen bei schweren Unwettern unter Umständen mit gestörtem TV-Empfang rechnen. Die Ursache sind sogenannte Kopfstationen, die vornehmlich noch von kleineren Kabelanbietern betrieben werden.
Bei schlechtem Wetter kann es passieren, dass der Empfang von Satelliten- und Antennenfernsehen gestört wird. In einem heftigen Gewitter sehen womöglich aber auch Kabelnutzer schwarz. "Kabel ist nicht immer zu 100 Prozent Kabel", erklärt Holger Wenk vom Branchenverband Deutsche TV-Plattform. Inzwischen gelangt das TV-Signal zwar häufig über Glasfaser und sogenannte Einspeisepunkte komplett unterirdisch ins Kabelnetz. Solche Lösungen sind in der Regel vor Störungen geschützt. Gerade kleinere Kabelanbieter haben stattdessen aber auch sogenannte Kopfstationen.
Das sind große Satellitenempfänger, die alleine mehrere tausend Haushalte versorgen. Schlechtes Wetter macht ihnen weniger aus als privaten Schüsseln oder Außenantennen, komplett unempfindlich sind sie aber nicht. "Davon gibt es noch rund 750 bis 800 in Deutschland", sagt Wenk. Hinzu kommen kleine Satellitenanlagen für mehrere Empfänger in Mehrfamilienhäusern, Hotels oder Wohnanlagen für Senioren. Diese wirken für Nutzer oft wie Kabelfernsehen, in Wahrheit handelt es sich aber um Sat-TV.
Auch interessant
Ursache der Wetterstörungen können zum Beispiel heftiger Regen und umherfliegende Blätter sein, bei starkem Wind auch schwankende Bäume. Im Winter kommen Eis und Schnee als mögliche Störfaktoren hinzu. Betroffene Nutzer können dann meistens nur abwarten, bis das Unwetter weitergezogen ist. Manche Kabelanbieter beziehen ihre Signale allerdings aus unterschiedlichen Quellen, eventuell sind daher nicht alle Programme gleichzeitig gestört. (dpa)