Herscheid.

Und da sage noch einer, Männer könnten nicht kochen. Der Gegenbeweis wurde gestern Mittag im Jugendzentrum geliefert.

"Wann gibt es endlich Essen?", fragt ein Knirps an der Theke. "Noch eine Viertelstunde, spiel noch ein wenig im Garten", vertröstet ihn Betreuerin Ortrud Struck. Der Junge hat es gut - er gesellt sich zu seinen Freunden, die gerade auf der Wiese vor dem Jugendzentrum Fußball spielen. In der Küche "glühen" derweil die Töpfe. Die drei Köche kommen mächtig ins Rotieren - denn sie müssen 70 Portionen Milchreis zubereiten. Keine leichte Aufgabe, vor allem nicht in der beengten Küche des Jugendzentrums, in der es mächtig heiß wird.

Die Lokalredaktion unserer Zeitung hatte sich dennoch gern bereiterklärt, den Ferienspaß mit einem mittäglichen Küchendienst zu unterstützen. Diesmal erhalten die beiden Redakteure Stefan Aschauer-Hundt und Dirk Grein tatkräftige Unterstützung: Bürgermeister Uwe Schmalenbach komplettiert das reine Männer-Team. "Müssen es wirklich drei Männer sein?", wundert sich einer der jugendlichen Betreuer. Ja, so viele Helfer müssen es sein. Denn auf dem Edelstahlherd stehen vier große Töpfe gefüllt mit den Zutaten Milch, Zucker und Milchreis. Diese breiartige Masse muss ständig mit einem Schneebesen "gedroschen" werden. Der Reis soll schließlich nur aufkochen und auch bloß nicht anbrennen.

Dem Männer-Trio gelingt eine Punktlandung

Damit nicht genug, die Beilagen dürfen nicht fehlen. Zimt und Zucker sind schnell vermengt und auch der Apfelkompott fließt rasch in die dafür vorgesehenen Schüsseln. Aufwendiger ist da schon das Andicken des Kirschsaftes, auch dafür muss fleißig gerührt werden. Am schwierigsten ist es jedoch, die große Masse an Milchreis, die auf mehrere Töpfe und Auflaufformen verteilt ist, gleichzeitig warm zu machen. Dafür wird auch die Hilfe des Ofens benötigt.

Letztlich gelingt dem Männer-Trio eine Punktlandung: Um 12 Uhr stehen die verschiedenen Schüsseln auf dem Tisch, die Kinder stehen Schlange und der Bürgermeister füllt reichlich Teller. Kaum haben sich die letzten Betreuer ihre erste Portion geholt, da kommen bereits die ersten Kinder, die einen Nachschlag wünschen. Es scheint geschmeckt zu haben, Mission erfüllt.

Während die Kinder zum Verdauen erneut im Garten herumtollen, beginnt in der Küche die Nachbereitung - das Spülen und Abtrocknen. Auch diese Herausforderung stellt die drei Köche vor keinerlei Probleme. Womit abermals bewiesen ist, dass sich Männer auch an Herd und Spüle sichtlich gut zurechtfinden! (dg)