Schalksmühle.

Jedes Jahr ereilt Hunderttausende der plötzliche Herztod. Um die Behandlungszeit und somit die Chance auf eine Rettung deutlich zu verkürzen, hat der Förderverein der Feuerwehr Winkeln einen Defibrillator gekauft und diesen der Löschgruppe zur Verfügung gestellt. „Damit können wir den Menschen bei Einsätzen helfen, aber auch bei medizinischen Notfällen im Ort“, sagt Brandinspektor Stefan Kellner. Auch den Einsatzkräften selbst kann das Gerät das Leben retten.

Es ist kurz nach Einsatzende, die gebrauchten Schläuche werden aufgerollt, verschmutzte Atemschutzgeräte zusammengepackt, Schweiß auf der Haut, gefühlte 40 Grad im Schatten. Auf dem Weg zum Einsatzfahrzeug taumelt Feuerwehrmann Stefan. Gerade hat er noch erfolgreich unter Einsatz seines eigenen Lebens ein Menschenleben gerettet, nun greift er sich an die Brust, krümmt sich und bricht nach ein paar Schritten leblos auf dem Gehweg zusammen. Kameraden eilen herbei, sprechen ihn an – schütteln und kneifen ihn – keine Reaktion. Ein typisches Zeichen dafür, dass das Herz nicht mehr richtig arbeitet und schnelle Hilfe notwendig ist, wissen die Feuerwehrmänner. Die Uhr tickt.

Defibrillator steigert Überlebenschance

„Ohne Hilfe sinkt die Überlebenschance des Bewusstlosen pro Minute um sieben bis zehn Prozent“, sagt Stefan Kellner. Durch den Einsatz eines Defibrillators hingegen steige diese Chance auf mehr als 90 Prozent. „Defibrillatoren retten Menschenleben.“ Dabei sorgt das kleine Gerät dafür, dass durch einen gezielten Stromstoß das Herz wieder in einen geregeltem Rhythmus schlägt.

Stefan Kellner erklärt, dass die körperliche und psychische Belastung in Alltag, Freizeit und Hobby kontinuierlich steige. Damit auch die Zahl der Herzen, die schlapp machten.

„Ob gerade 20 Jahre alt geworden oder gerade mal 46 Jahre jung – es kann jeden treffen“, verdeutlicht Stefan Kellner.

Aus diesem Grund habe sich die Löschgruppe Winkeln zum Kauf eines AED Defibrillators entschieden, sagt der Löschgruppenführer der Feuerwehr Winkeln. Den Kaufpreis von knapp 1000 Euro hat der Förderverein übernommen.

21 Kameraden wurden bereits eingewiesen

Mitgenommen wird die Neuanschaffung auf dem Löschgruppenfahrzeug Florian Schalksmühle 2-LF10-1, weil dieses Auto bei bis zu 90 Prozent aller Einsätze als erstes ausrücke. Die gesetzlich vorgeschriebene Einweisung am Defibrillator hat die Löschgruppe bereits durchgeführt. Zurzeit sind 21 Kameraden eingewiesen und können den Defibrillator einsetzen.

Stefan Kellner: „Da gerade aber zur normalen Arbeitszeit nicht alle Kameraden greifbar sind, überlegen wir unsere Partnerinnen ebenfalls zu schulen.“