Altena.

Brandbrief an die Mitglieder der Dahler Dorfladen-Genossenschaft: Es sei nicht gelungen, „den Dorfmarkt unter marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten zu einem erfolgreichen Unternehmen zu führen“, schreibt Aufsichtsratsvorsitzender Joachim Schaumann in einer Einladung zur Generalversammlung am kommenden Dienstag. Sie beginnt um 19 Uhr bei der Gaststätte Droste.

Schaumann kündigt an, dass der Aufsichtsrat mit einer im Genossenschaftsgesetz vorgesehenen „Anzeige“ die finanziellen Schwierigkeiten der Vereinigung dokumentieren wird. Ein solcher Schritt ist vorgeschrieben, wenn eine Jahresrechnung oder eine Zwischenbilanz vorliegen, die einen Verlust ausweisen, der 50 oder mehr Prozent des Geschäftsguthabens (also auch der Genossenschaftsanteile) und der Rücklagen beträgt. „Dieser Fall ist jetzt eingetreten“, schreibt Schaumann. Hauptursache dafür sei eine hohe Nebenkostennachforderung für das Jahr 2012.

Laden kommt wegen hoher Kosten nicht in Gewinnzone

Pleite ist die Genossenschaft damit noch nicht, aber sie zehrt von ihren Rücklagen – und das sind in erster Linie die Gelder, die Dahler Bürger durch den Kauf von gut 2000 Genossenschaftsanteilen eingezahlt haben. Es gibt allerdings auch Grund zum Optimismus: Die Umsätze seien schon im vergangenen Jahr gut gewesen; seit Dienstantritt der neuen Marktleiterinnen Sybille Seelbach und Sandra Rohe seien weitere, „sehr positive Ansätze“ erkennbar.

Das ändert aber nichts daran, dass der Laden wegen der hohen Personal- und Mietnebenkosten nicht in die Gewinnzone kommt. Schaumann nennt in seinem Brandbrief mehrere Möglichkeiten, wie die Situation verbessert werden könnte. Hilfreich sei es sicher, wenn (noch) mehr Dahler und Evingser das Angebot nutzen würden und so der Umsatz steigen würde. Denkbar sei aber auch die Zeichnung neuer Anteile und mehr ehrenamtliches Engagement, um die Personalkosten zu senken.