Altena. . „Wir haben Fehler gemacht“, gibt Lehrer Lars Pautsch offen zu. Der BGA-Pädagoge meint die Schülerfirma Obst-Büro, die im vergangenen Herbst mit ihrem Ladenlokal in der Innenstadt und einem großen Dienstleistungsangebot an den Start ging.
Fördergelder in Höhe von 70 000 Euro flossen in das Projekt des Burggymnasiums, mit dem die Schüler der Oberstufe unternehmerisches Denken und Handeln lernen sollen. Vor allem die eigene Verantwortung für die Firma stellte die jungen Unternehmer anfänglich vor Schwierigkeiten. Absprachen funktionierten nicht und Aufträge wurden nicht erledigt. „Da haben sich die Schüler auch den einen oder anderen Anpfiff eines Kunden am Telefon abgeholt“, weiß der Lehrer zu berichten.
Aber aus den Fehlern hätten die Jugendlichen gelernt, ist sich Lars Pautsch sicher. Derzeit würden etwa drei Aufträge pro Woche abgearbeitet, sodass für den in der nächsten Woche anstehenden Jahresabschluss mit einem positiven Ergebnis gerechnet wird. „Wir haben einige Monate gebraucht, um die richtigen Strukturen zu schaffen“, so Pautsch. Nach Aussage des Pädogogen klappt es jetzt mit Dienstleistungen wie Fenster putzen oder Rasen mähen.
Anfängliche Schwierigkeiten überwunden
Am Montag kommt es zudem zum erwarteten personellen Wechsel. Die Abiturienten in der Geschäftsführung scheiden aus. „Doch mit den neu dazu kommenden Zehntklässlern sind wir personell breiter aufgestellt“, blickt der verantwortliche Lehrer positiv in die Zukunft des Projektes. Die Mitarbeiterzahl liegt dann bei etwa 25 Personen. Gerechnet hatten die Organisatoren mit weitaus mehr schon im Vorjahr, doch die Oberstufe habe das Projekt nicht in dem Maße angenommen wie erwartet.
Im Nachhinein sieht der Lehrer auch Fehler in der Vermarktung des Obst-Büros. „Das sah alles viel zu professionell aus. Wir dürfen nicht vergessen, dass es ein Projekt von Schülern ist, die dabei etwas lernen sollen.“ Allein der Zeitaufwand stellte die Mitarbeiter vor Probleme. So wurden Absprachen häufig nur in den Pausen getroffen – dazu kam der Abitur-Stress. Aus schulischer Sicht kann Pautsch allerdings einen Lernerfolg attestieren. Das sei auch in der Entwicklung verfolgbar.
Die seltenen Öffnungszeiten des Ladenlokals in der Innenstadt haben eher pragmatische Gründe. „Das kostet uns eigentlich nur Geld“, so der Lehrer. Hier werde an einer Lösung gearbeitet. So soll zumindest das Angebot erweitert werden und mit der personellen Aufstockung eventuell mehr Präsenz gezeigt werden. Dabei fällt bisher auf, dass die angeschlagenen Zeiten im Infokasten am Laden mit denen auf der Homepage variieren. Für den morgigen verkaufsoffenen Sonntag in der Innenstadt haben die Jugendlichen in Eigenregie einen kleinen Stand vor ihrem Laden geplant.