Halver.

Nachdem das Lüdenscheider Vokalensemble am morgigen Samstag erstmals in der Lüdenscheider Erlöserkirche sein neues Programm aufgeführt haben wird (19 Uhr), ist am folgenden Sonntag Halver an der Reihe: Dann wird das Ensemble am Sonntag ab 16 Uhr in der katholischen Kirche an der Hermann-Köhler-Straße zu Gast sein. Der Chor präsentiert Werke von Dupré, Poulenc, Messiaen und Chilcott. „Klassik trifft Jazz“ lautet das Motto des rund 45-minütigen Konzertes unter der Leitung von Dmitri Grigoriev. Der Eintritt ist frei.

Werke französischer Komponisten bestimmen den ersten Teil des Konzertes. Von Maurice Dupré (1886-1971) erklingen die „Quatre Motets opus 9“. Einstudiert wurden alle vier Motetten. Solistin ist Petra König-Gurian (Sopran). Aus Francis Poulencs „Vier Motetten für eine Zeit der Buße“ kommen die erste, „Timor et tremor venerunt super me“ und die vierte Motette, „Tristis est anima mea usque ad mortem“ zu Gehör. Die Texte stammen aus der Liturgie der Karwoche.

Poulencs Musik transportiert die gottesfürchtigen, auch von Verzweiflung geprägten Texte in der ihm eigenen Art traditionsbewusster Modernität.

Harmonischer Reichtum und offene Rhythmik

Von Olivier Messiaen singt der Chor die kurze Abendmahlsmotette für Chor a cappella, „O sacrum convivium!“. Harmonischer Reichtum, offene Rhythmik und eine Phrasierung, die auf dem Sprechrhythmus basiert, prägen diese schwierige Motette, auf die Dmitri Grigorievs „Paternoster“ folgt.

Mit einem Geniestreich des britischen Komponisten Bob Chilcott, „A Little Jazz Mass“, endet das Konzert. Dabei wirkt das Trio Matthias Nagel (Piano und Orgel), Judith Krischke (Kontrabass) und Kay Siepmann (Schlagzeug), mit. Aus der ursprünglichen Besetzung für Frauenchor machte Chilcott selbst ein Arrangement für vier- bis fünfstimmigen Chor und empfahl eine Jazz Combo als Begleitung, regte zudem zur Improvisation an. Und davon können sich die Halveraner Besucher am Sonntagnachmittag selbst ein Bild machen.