Halver.

„Durch gemeinsame Arbeit etwas Vorbildliches zu schaffen, das hatten sich Anfang der dreißiger Jahre des letzten Jahrhunderts etliche Halveraner vorgenommen. Das Ergebnis dieser beispiellosen Bürgerinitiative ruft auch noch nach 80 Jahren Staunen und Bewunderung hervor“, schreibt Werner Sinnwell in seinem Vorwort des Buchs „Waldfreibad Herpine“.

Auch wenn die Geburtstagsfeier des Freibads zu Beginn dieser Woche aufgrund des prognostizierten kalten und schlechten Wetters abgesagt wurde, so kann sich doch jeder mit dem neuesten Werk von Sinnwell ein geschichtliches Bild über die Herpine machen und selbst nachlesen, „wie ein Waldfreibad Geschichte schreibt“.

Denn das von Werner Sinnwell verfasste, vom Heimatverein Halver herausgegebene und vom Bell Verlag & Medien gestaltete sowie gedruckte Buch ist zum Preis von 24,50 Euro in der Buchhandlung „Kö-Shop“, im Heimatmuseum und in der Herpine selbst zu haben.

Modernisierungen steigerten die Attraktivität

„Diese Dokumentation zeichnet die Geschichte des Waldfreibades von den Anfängen bis heute nach und versucht damit gleichzeitig, ein Stück lebendiger Ortsgeschichte vor dem Vergessen zu bewahren.“ Sinnwell beginnt seine Ausführungen natürlich in der „Zeit von 1931 bis 1933“, als das Freibad geplant und mit Schüppe und Hacke durch die Halveraner Bürger gebaut wurde.

Chronologisch setzt der Autor die Dokumentation fort, als das Waldfreibad bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs zum „Schmuckstück mit großer Anziehungskraft“ wurde. Weder das Abtreten der Herpine – in den Kriegsjahren übergab der Strandbadverein die Einrichtung an die Gemeinde Halver – noch die Not und der Mangel, die von 1945 bis etwa 1960 herrschten, änderten etwas an der Anziehungskraft.

Der sich anschließende Zeitraum beschreibt die Schwierigkeiten und Probleme, mit der die Freizeiteinrichtung beziehungsweise ihre Betreiber zu kämpfen hatten. Umso wichtiger waren Modernisierungen und Neuerungen, um die Attraktivität der Herpine zu steigern. Denn die Besucherzahlen gingen natürlich angesichts vieler anderer aufkommender Freizeitmöglichkeiten zurück. So wurde nicht nur ein neues Umkleidegebäude gebaut, sondern auch eine Rutsche – die später verlängert wurde – installiert. Die Geschichte wird in dem Buch durch zahlreiche Schwarz-Weiß-Fotos, Plakate und andere Dokumente illustriert.

Besucherrekord im Jahr 2003

Das letzte Kapitel in dem besonderen Heimatbuch beginnt natürlich im Jahr 2008, als die Stadt Halver das Waldfreibad in Privatbesitz übergab: Seitdem sorgen die Herpine GmbH sowie ihre Gesellschafter und der Verein „Herpine-Freunde“ für den Betrieb und weitere Attraktivitätssteigerungen. In diesem Zusammenhang sei an die Tango-Abende, Tauch- oder Kajakkurse, Beachvolleyball-Felder, Strandkörbe, das neue Kinderbecken, et cetera erinnert.

So gesehen ist der Betrieb wieder auf eine Bürgerinitiative zurückgegangen, denn viele Halveraner helfen bei allen möglichen Arbeiten mit, wie zum Beispiel die Freiwillige Feuerwehr, welche die Frühjahrsreinigung übernimmt.

Zum Abschluss gibt es in dem Werk von Werner Sinnwell eine Zeittafel, in der noch einmal die wichtigsten Daten und Ereignisse kurz aufgelistet sind, und ebenso eine Herpine-Besucherstatistik von 2001 bis 2012. Aus dieser kann man unter anderem herauslesen, dass der Sommer 2003 wohl ein sehr guter gewesen sein muss. Denn in der Herpine wurden damals 46.226 Badegäste gezählt – das ist in diesem Jahrtausend bislang der Besucherrekord.