Neuenrade.

Es wirkt beinahe wie ein Folterinstrument, denn wie ein scheinbar Gepeinigter ist Christof Bergmann in die Maschine eingespannt. Diese drückt auf Brust, Becken und Rücken. Doch der eigentliche Zweck des Gebildes ist es nicht, Schmerzen zuzufügen. Stattdessen geht es darum, eben diese durch Prävention langfristig zu vermeiden.

Unter dem Motto „Gesunder Rücken“ findet ein Aktionstag im Drahtwerk Elisental statt. Christof Bergmann als Personalverantwortlicher geht mit gutem Beispiel voran. Die Maschine misst die Form seiner Wirbelsäule und kann die Stärke der Muskulatur feststellen. Nach weiteren Tests können die Mitarbeiter der Berufsgenossenschaft für Energie, Textil, Elektronik und Medienerzeugnisse (ETEM) Dysbalancen erkennen und erste Handlungsanweisungen geben, wie diese in Zukunft vermieden werden können.

Rückenbeschwerden mit gezielten Übungen vorbeugen

Mit einem Aktionsmobil zur Prävention von Rückenerkrankung sind vier Mitarbeiter der BG ETEM vor Ort und testen Freiwillige des Drahtwerkes – auf den Gesundheitsszustand ihrer Wirbelsäule sowie der Schulter- und Nackenpartie. Sind Verspannungen oder unterschiedlich ausgeprägte Muskelpartien festgestellt worden, werden individuelle Handlungsvorschläge erteilt. Mit gezielten Übungen können sowohl im Fitnessstudio als auch im Büro Rückenbeschwerden vorgebeugt werden.

Auch Christof Bergmann hat erste Rückmeldungen bekommen: „Ich weiß jetzt, wo die Probleme liegen. Zwar habe ich genug Kraft in Rücken- und Bauchmuskulatur, aber das Verhältnis der beiden stimmt nicht.“

Nach einem weiteren Gespräch über seine Trainingsgewohnheiten im Privaten und über die typischen Belastungen am Arbeitsplatz bekommt er einen Computerausdruck mit für ihn abgestimmten Übungen.

Betriebsrat gab Denkanstoß für die Aktion

Sylvia Renda, Betriebsratsvorsitzende, lobt die gemeinschaftliche Aktion von Unternehmen und Berufsgenossenschaft: „Jeder Mitarbeiter bekommt sofort ein Feedback, um Defizite aufzuarbeiten mit Hilfe von Übungen, die er überall machen kann. Sowohl für Mitarbeiter in der Produktion als auch für kaufmännische Mitarbeiter.“

Der Denkanstoß für die Aktion sei zunächst vom Betriebsrat ausgegangen, die Unternehmensleitung hätte das aber sofort positiv aufgenommen und unterstützt, so Renda.

Der Aktionstag sei ein Punkt im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements, heißt es in einer Mitteilung. So würde auf die verlängerte Lebensarbeitszeit der Mitarbeiter reagiert.