Werdohl. . 5000 Euro für „Rettung“ einer Stahltreppe.
Rund 5000 Euro Arbeits- und Materialaufwand auf Rechnung der Stadt Werdohl für 1500 Euro Schrott. Das steht – krass formuliert – aktuell unter dem Strich für die „Rettungsaktion“ einer Stahltreppe, die ursprünglich als Fluchtweg von den zwei Parkdecks des ehemaligen Plaza-Gebäudes zur Inselstraße diente und normalerweise den Weg alles Vergänglichen gegangen wäre.
Dabei war der Grundgedanke, diese Stahltreppe zu erhalten und wiederzuverwenden, im Ansatz positiv. Aus Kreisen der Bürgerschaft wurde mit Blick darauf, dass die Stadt so wenig Geld hat, im Rathaus ein Vorschlag unterbreitet. Die Verwaltung möge doch einmal prüfen, ob diese Treppe nicht vielleicht im Bereich der Kindertagesstätte Gernegroß verwendet und deshalb für einen geringen Betrag erworben werden könnte.
Das Ergebnis dieser ersten Überprüfung war indes eindeutig: Passt nicht, geht nicht. Damit war der Vorschlag des Bürgers erst einmal vom Tisch. Allerdings: Nicht generell. Auf Anregung aus der Politik, so bestätigte Bürgermeister Siegfried Griebsch, sei diese feuerverzinkte Stahltreppe dann doch abgebaut worden, weil man sie eventuell noch brauchen könnte. Ein mittlerweile bekannt gewordener Vorschlag lief darauf hinaus, die Konstruktion für eine Aussichtsplattform auf dem Remmelshagen zu verwenden. Aber auch hier gab es einen Haken: Für die angedachte Verwendung reichte die Statik nicht, und für einen Umbau hätten nach nicht bestätigter Sichtweise rund 10.000 Euro hingeblättert werden müssen. Trotz allem: Ein Unternehmer aus Werdohl, der für diesen Job eigens einen Kran anmieten musste, erhielt den Auftrag von der Stadt. Die Treppe wurde zerlegt und auf dem Freigelände des Baubetriebshofes an der Plettenberger Straße gelagert.
„Wir haben sie abgebaut und warten jetzt darauf, dass sich ein Verwendungszweck ergibt“, sagte Bürgermeister Siegfried Griebsch auf Nachfrage. Ein Stahlbauer habe der Stadt vorgerechnet, dass eine neue Konstruktion dieser oder ähnlicher Art zwischen 40.000 und 45.000 Euro koste. Deshalb habe man sich die Treppe gesichert und warte „nach dem Prinzip Hoffnung“ darauf, dass sich eine Möglichkeit bietet, die Konstruktion einzusetzen.