Werdohl.

Unter dem geheimnisvollen und mehrdeutigen Titel „Betreten auf eigene Gefahr“ haben acht Werdohler Künstler am Wochenende eine Auswahl ihrer Arbeiten im Rahmen einer Ausstellung im Kleinen Kulturforum an der Goethestraße präsentiert. Der Schwerpunkt lag auf Malerei, Objektkunst und Installationen und bot damit eine Konstellation, die es in dieser Form in Werdohl noch nicht gegeben hat.

Umfangreich sei sie und mit verblüffenden Variationen ausgestattet, so hatte Dr. Hans-Joachim Hultsch, der Vorsitzende des Kleinen Kulturforums, bei der Begrüßung der zahlreichen Gäste erklärt. Dabei betonte er, dass mit den gezeigten Arbeiten einerseits ein völlig neuer Akzent gesetzt worden sei – zugleich sei auch ein besonderer Schlusspunkt für das Kleine Kulturforum an der Goethestraße markiert worden.

Ein Gedanke, der von Bürgermeister Siegfried Griebsch aufgegriffen wurde. Die Ausstellung sei „ein würdiger Abschluss für das Kleine Kulturforum und Stadtmuseum an der Goethestraße“. Er sei fest davon überzeugt, dass der Wechsel in den Kulturbahnhof der Kulturszene in Werdohl gut tun werde. Mit Blick auf die am Wochenende gezeigten Werke stellte der Bürgermeister fest, dass „viel mehr Kunst in Werdohl zu Hause ist, als man allgemein vermuten könnte“.

In der Tat bot sich dem Betrachter eine große Spannbreite künstlerischen Schaffens. Jörg Ziese war mit großflächigen Palettenbildern vertreten, die akribisch ausgearbeitet wurden. Kurt Kornmann, der sonst mehr auf dem Gebiet der Skulpturen zu Hause ist, lud das Publikum ein, sich aktiv künstlerisch zu beteiligen. Jeder Besucher sollte mit einem Pinselstrich und der Farbe seiner Wahl zu einem Bild beitragen, das den Zeitpunkt des räumlichen Wechsels des Kulturforums von der Goethestraße zum Bahnhof kennzeichnet. Annette Kögel präsentierte unter anderem eine aus 400 Papp-Quadern und -Platten bestehende Bodeninstallation unter dem Titel „Die B(l)austelle“.

Die Steinbildhauerin Hiltrud Steuble-Deigmöller hatte sich Schiefer als Gestaltungsmaterial ausgesucht und mit unterschiedlichen Symbolen versehen. Als Gegensatz dazu ergänzte sie ihre Arbeiten durch vergoldete Holztafeln mit historischen Ornamenten. Thomas Volkmann und Gerhard Kania präsentierten die „dunkle Seite“ der Ausstellung. Sie waren eine Künstler-Kooperation eingegangen. Mittelpunkt ihrer Arbeiten war ein mit Stacheldraht abgegrenzter Boxring, ergänzt durch Gemälde und Collagen, die – so sieht es Thomas Volkmann – unter dem Oberbegriff „Denken ist Gefahr“ – Themen wie Staat, Kirche, Mythologie und Glaube künstlerisch beleuchten.

Klaus Rinke machte mit drei Acrylbildern auf sich aufmerksam. „Fischerboot“, „Indischer Elefant“ und „Nächtliche Vision“ waren die Themen, die er mit beeindruckendem Farbgefühl auf die Leinwand gebracht hat. Ingo Duisberg konnte der Ausstellungseröffnung aus gesundheitlichen Gründen nicht beiwohnen, doch durch seine unverwechselbaren Kupferarbeiten – ein Drache, ein Schmetterling und ein Krebs auf einer Kugel – blieb er allen gegenwärtig.

Schade eigentlich nur, dass diese Ausstellung mit ihren so vielseitigen, unterschiedlichen Interpretationsmöglichkeiten nur auf ein Wochenende ausgelegt war.