Werdohl.

Langsam ziehen die dicken schwarzen Seile die gefällte Fichte den Berg hinauf. Oben angekommen, greift eine mächtige Schaufel nach dem Stamm, entfernt Zweige und Äste und stapelt ihn schließlich auf den vielen anderen Stämmen, die sich am Wegesrand auftürmen.

Oberhalb der Bundesstraße 236 in Richtung Altena sind zur Zeit Mitarbeiter des Plettenberger Forstbetriebes mit Baumfällarbeiten beschäftigt. „Da der Hang ziemlich steil ist, kommt eine spezielle Holzseilbahn zum Einsatz“, erklärt Andreas Brunauer. Der gebürtige Österreicher hat sich mit seinem Betrieb auf die Arbeit an Steilhängen spezialisiert. „Im Winter sind wir oft in Deutschland unterwegs, in den Sommermonaten arbeiten wir hauptsächlich in den französischen und österreichischen Alpen.“

Parkverbot in den Kurven

Bevor der Baum mit der Motorsäge gefällt wird, legen die Mitarbeiter die an der Seilbahn befestigten Ketten darum. Das verhindere ein Abrutschen auf die Straße. Sobald sich die Seilbahn in Bewegung setzt, wird der momentan einspurige Verkehr auf der Bundesstraße komplett gesperrt. Denn trotz aller Sicherheitsvorkehrungen könne es vorkommen, dass durch die Bewegung im Hang größere Äste oder Zweige auf die Fahrspur fallen. „Und trotzdem überfahren manche Autofahrer noch eben die rote Ampel“, ärgern sich die Mitarbeiter.

Zwischen 50 und 70 Jahre alt sind die gefällten Bäume und auf eine Höhe von bis zu 30 Metern gewachsen. Da die Berliner Straße gerade in den Kurven sehr eng sei, müsse man die Stämme auf 17 Meter kürzen, damit die Langholz-Lkw rangieren könnten, so Brunauer. In den Kurven wurde zusätzlich ein Parkverbot während der Baumfällarbeiten verhängt.

Noch rund eine Woche sind die Forstleute mit den Fällarbeiten beschäftigt.