Werdohl. . Erhöhter Fachkräftebedarf im Forsthaus

„Wenn ich nach der Arbeit nach Hause gehe, habe ich etwas getan, was jemand anderem gut getan hat“, sagt Jennifer Nowak. Seit Anfang des Jahres arbeitet die 27-Jährige durch die erfolgreiche Vermittlung der Agentur für Arbeit Iserlohn im Seniorenheim Forsthaus als Altenpflegerin.

Dagmar Mariß, Pflegedienstleitung bei der Vita Vitalis GmbH, die das Forsthaus betreibt, hat derzeit drei freie Stellen zu besetzten. Sie sucht eine examinierte Altenpflegekraft, eine Altenpflegehelferin und jemanden, der die stellvertretende Pflegedienstleitung übernimmt.

Kreisweit sind im Altenpflegebereich nach Angaben von Lena Brühl, Pressesprecherin der Agentur für Arbeit Iserlohn, 98 Stellen im Altenpflegebereich offen. Der Beruf der Altenpflegerin gehöre zu den Berufszweigen mit erhöhtem Fachkräftebedarf, so Regina Schnettker, Arbeitsvermittlerin im gemeinsamen Arbeitgeberservice gestern am Rande eines Pressegespräches. Zu diesem hatte die Agentur für Arbeit ins Seniorenheim Forsthaus eingeladen hatte.

Umschulung wird von Arbeitsagentur bezahlt

Der Beruf der Altenpflegerin stehe bei viele Jugendliche nicht gerade ganz oben auf der Liste der Traumberufe, sagt Brühl. Und auch Einrichtungsleiterin Dagmar Mariß weiß, dass die geforderte Bereitschaft zum Schichtdienst, die Arbeit an Sonn- und Feiertagen sowie die psychische Belastung, die der Beruf mit sich bringe, viele Berufseinsteiger abschrecken dürfte.

Jennifer Nowak wollte eigentlich Kindergärtnerin werden. Doch nach einem Praktikum in einem Seniorenstift war für sie klar: „Ich werde Altenpflegerin“. „Die Bewohner sind so dankbar“, erklärt sie das, was sie an ihrem Job so begeistert.

Im Forsthaus, das eigentlich mehr eine Pflegeeinrichtung als ein Seniorenheim ist, werden nach Angaben von Mariß ausschließlich psychiatrisch veränderte Menschen betreut, mit Chorea Huntington oder dem Korsakow-Syndrom.

Lena Brühl weist darauf hin, dass die Agentur die Kosten für die Umschulung von Arbeitslosen zum Altenpfleger übernimmt. „Personen, die sich vorstellen können Altenpfleger zu werden, sollten das mit ihrem Arbeitsvermittler besprechen“, so die Pressesprecherin.