Bergkamen-Oberaden. Das neue Konzept der Stadt für den Römerpark soll über die reine Präsentation von archäologischen Erkenntnissen hinausgehen. Zum Römerpark soll deshalb nicht nur das Ausgrabungsgelände im Römerbergwald mit der Rekonstruktion der Holz-Erde-Mauer gehören, sondern auch der römische Lehrpfad.

Der römische Lehrpfad führt seit einigen Jahren über das Römerleger-Gelände und das Stadtmuseum. Die Mauer und das Museum sollen auch Stationen an der neuen Römer-Lippe-Route von Xanten nach Detmold für Radwanderer werden, deren Eröffnung für den 1. Mai geplant ist.


Parallel dazu will die Stadt die Holz-Erde-Mauer gleich in doppelter Hinsicht ins rechte Licht und ins Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken. Zwei Webcams auf sechs Meter hohen Masten sollen das Bild der Römermauer von beiden Seiten ins Internet übertragen. Außerdem will die Stadt neun bis zehn Erdstrahler an der Nordseite der Lagerbefestigung installieren, um die Mauer bei Veranstaltungen effektvoll anzustrahlen. Der für die Kultur zuständige Dezernent Bernd Wenske will sie vor allem dann illuminieren, wenn die Stadt oder das Museum die benachbarte kleine Arena, die immerhin Sitzplätze für 80 Menschen bietet, für Veranstaltungen nutzt - oder wenn die Römerfreunde dort kampieren.

Zinnen sollen wieder wie im Original aussehen

An der Mauer sind allerdings noch einige Restarbeiten notwendig, auch wenn sie schon fertig aussieht. Im Original waren die Zinnen nach außen mit Lehm verputzt - und das sollen sie wieder werden. Im vergangenen Herbst hatten die Erbauer der Rekonstruktion die gleichen Probleme, wie die Römer vor 2000 Jahren beim Original: Der westfälische Herbst und sein Wetter machten ihnen einen Strich durch die Rechnung. "Für die Lehmarbeiten benötigen wir eine längere Trockenperiode - mindestens drei bis vier Wochen, in denen es zumindest selten regnet", sagte Wenske. Er hofft darauf, dass das trübe Winterwetter im April einer entsprechend langen Sonnenperiode Platz macht.

Der Dezernent hofft auch, dass dann der Schotterrasen endlich anwächst, den sie Stadt bereits im vergangenen Herbst aussäen lassen hat. Wenn das Gras tief genug verwurzelt ist, können dort Gruppen kampieren und sogar Versorgungsfahrzeuge das Gelände befahren.

Infosystem mit "QR-Codes" geplant

In den nächsten Monaten möchte die Stadt auch die Maßnahmen umsetzen, für die sie bereits im vergangenen Jahr weitere 100.000 Euro Fördermittel bei der Bezirksregierung in Arnsberg beantragt hat. Dann soll der Römerpark Schilder bekommen, die auf Stellplätze hinweisen und Fahrradständer an der Holz-Erde-Mauer und am Stadtmuseum. Wegweiser, die gestaltet sind wie römische Feldzeichen, sollen Besucher von der Holz-Erde-Mauer zum Museum leiten. Zusätzlich ist ein modernes Informationssystem geplant, an dem Besucher auch über ihr Smartphone mithilfe so genannter "QR-Codes" Informationen aufrufen können.

Außerdem soll es im Stadtmuseum eine interaktive Platte in Form eines zwei mal drei Meter großen Tisches geben, an dem Kinder die Geschichte des Römerlagers nachvollziehen können. Für Radtouristen soll am Südrand des Römerbergwalds an der Preinstraße zwischen der Holz-Erde-Mauer und dem Stadtmuseum ein Ratsplatz mit Tisch und Bänken entstehen. Wenn der fertig ist, können die Touristen auf zwei Rädern endgültig am Stadtmuseum anrollen.