Unna. . Drei Männer aus Unna wollten einem V-Mann der Polizei ein halbes Kilo Babypuder als Kokain verkaufen. Das Gericht hat sie jetzt zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Wohlgemerkt: wegen Betruges – nicht wegen Drogenhandels.
Beide Seiten witterten im Oktober 2011 ihr großes Geschäft: Drei Nigerianer, die einen V-Mann der Polizei um 16.000 Euro erleichtern wollten – und der V-Mann, weil er glaubte, das Trio als Kokain-Dealer hinter Gitter bringen zu können.
Unzweifelhaft richtig ist die Darstellung beider Seiten, dass man sich in einer Spielothek in Unna kennen gelernt hatte. Der V-Mann mit dem Ziel, ein halbes Kilo Kokain von dem Trio kaufen und damit den ultimativen Beweis für den unerlaubten Handel mit Drogen liefern zu wollen.
Männer litten unter Geldnot
Anders die drei unter Geldnot leidenden Männer: Sie wollten den Kripomann schlichtweg ausnehmen, so ihre Aussage vor dem Schöffengericht. Also habe man zunächst einmal eine Kostprobe der heißen Ware besorgt, eine „mit Babypuder verlängerte Prise Kokain“. Der Deal mit einem halben Kilo „Kokain“ unweit des Ikea-Parkplatzes in Kamen platzte allerdings.
Das Schöffengericht unter Leitung von Richter Jörg Hüchtmann glaubte den Angeklagten die Abzockermasche und verurteilte sie wegen Betruges zu neun beziehungsweise zehn Monaten Haft auf Bewährung.