Lüdenscheid. . Nach einer Serie von bewaffneten Raubüberfällen im Frühjahr hat die Lüdenscheider Polizei jetzt auch den Spielhallen-Raub von Anfang Januar im „Casino Royal“ an der Karlstraße aufgeklärt. Ferner setzen die Ermittler alles daran, den Täter einer Reihe von Überfällen auf Aldi-Filialen im Stadtgebiet dingfest zu machen.
Deutlich weiter kamen die Ermittler in der Serie von bewaffneten Raubüberfallen mit Geständnissen zweier Inhaftierter: In der Justizvollzugsanstalt Iserlohn gab ein 19-Jähriger, in der U-Haft der JVA Siegburg ein 18-Jähriger zu, die Spielhalle mit drei weiteren Komplizen überfallen zu haben.
Im Quintett reisten die Täter, die aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis und aus Hagen stammen, nach Lüdenscheid. „Die geringe Beute teilten die meist heranwachsenden Täter gerecht auf“, berichtet Polizei-Sprecher Norbert Pusch. Lediglich der Fahrer des Fluchtwagens, der zuvor auch die Spielhalle ausgekundschaftet hatte, „soll einen etwas geringeren Beuteanteil erhalten haben“.
Dem Quintett und weiteren sechs Tätern werden insgesamt rund 20 Überfälle in Schwelm, Hagen und im Bereich Dortmund vorgeworfen. Gelegentlich wurden auch gestohlene Wagen nach der Flucht in Brand gesetzt. Die anderen Täter werden sich demnächst beim Landgericht in Hagen für die schwerwiegenden Straftaten gesondert verantworten müssen.
Suche nach Aldi-Räuber läuft weiter
Die Lüdenscheider Polizei möchte nun auch endlich die Aldi-Raubserie klären. Rückblende: Ein etwa 1,95 Meter großer, kräftiger und bärtiger Mann hat zwischen 2011 und 2012 Aldi-Filialen auf der Hohen Steinert in Lüdenscheid, in Oberbrügge, Rahmede, Altena-Dahle und Attendorn überfallen. Bei seinem letzten Überfall in Dahle am 14. Juni 2012 benutzte er einen extrem auffälligen Kombi als Flucht-Fahrzeug. Wegen der auffälligen orange-braunen Auto-Lackierung („zeus-orange“) hoffen die Ermittler nun auf handfeste Hinweise aus der Bevölkerung.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit komme der als eher freundlich und leicht stotternd bekannte Täter aus dem Märkischen Kreis, so Polizei-Sprecher Pusch. Mindestens jedoch habe er über einen Arbeitsplatz oder Bekannte „gewisse Ankerpunkte in der Region“. Für den entscheidenden Hinweis auf den Täter hat Aldi eine Belohnung von 2500 Euro ausgesetzt.