München. Den Quoten von Haussender RTL wird Chisoras Ohrfeige gegen Witali Klitschko, den Box-Meister aus der Ukraine, mit hoher Wahrscheinlichkeit einigen Auftrieb geben.

Wer hat Angst vor Dereck Chisora? Keiner? Dann muss man eben nachhelfen, um Witali Klitschkos Gegner wenigstens ein bisschen furchterregend wirken zu lassen. Die nackten Fakten über den farbigen Briten geben dafür aber auch einfach zu wenig her: An Größe fehlen ihm 15 Zentimeter, an Reichweite genauso viel, dazu 1,1 Kilogramm an Gewicht. Seinen letzten Kampf verlor er gegen den Finnen Robert Helenius. Und Tyson Fury, gegen den er zwei Kämpfe zuvor ebenfalls verloren hatte, kennen auch nur ausgesprochen kundige Kenner der Box-Szene.

Eine Ohrfeige für die Quote

Gut: Die Olympiahalle in München ist ohnehin ausverkauft – wie eigentlich immer, wenn ein Klitschko zur Box-Party bittet. Aber den Quoten von Haussender RTL wird Chisoras Ohrfeige gegen den Meister aus der Ukraine mit hoher Wahrscheinlichkeit einigen Auftrieb geben. Ein spektakuläres „Ballyhoo“ hat dem Geschäft bekanntlich noch nie geschadet. Der „Größte“ persönlich hat’s schließlich vorgemacht.

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Doch was bei Muhammad Ali in dessen Glanztagen neu, originell und witzig war, wirkt bei dessen Nachfolgern nur abgekupfert und abgestanden. Ali als Randalierer vor Sonny Listons Haus, Ali im Gorilla-Kostüm vor Joe Fraziers Hotel: Das brachte nicht nur Quote, sondern auch die Gegner aus der Fassung. Und der größte Unterschied war dies: Wenn Ali seinen K.o.-Sieg in Runde acht ankündigte, dann traf die Prognose – zumindest manchmal – auch ein.