Barkenberg. . Zwei Mal ist Daniela Imhof mit ihrer Familie wegen Schimmelbefalls schon umgezogen. In der dritten Wohnung der LEG sollte sich alles zum Besseren wenden. Doch auch hier setzt sich der klebrig-feuchte, bläuliche Belag überall fest. Nun kämpft die Familie mit den Kosten und den gesundheitlichen Folgen.
„Eine LEG-Wohnung gibt Ihnen Raum zum Leben.“ Bei diesem Werbeslogan ihres Vermieters kann Daniela Imhof nur noch bitter Lächeln. Lächeln, wohlgemerkt, denn das Lachen ist der vierfachen Mutter schon lange vergangen. Zwei Mal, so schildert die junge, schmale Frau, sei sie inzwischen innerhalb Barkenbergs umgezogen. Von LEG-Wohnung zu LEG-Wohnung. Jedes Mal sei Schimmelbefall der Grund für den Wechsel gewesen. Nun, in der dritten Unterkunft am Surick 3, sollte sich alles zum Besseren wenden. Hatten Daniela und Ralf Imhof gemeinsam mit ihren Kindern gehofft. „Doch es wurde der Alptraum“, sagt die junge Mutter.
Schon beim Betreten der Wohnung schlägt dem Besucher ein modriger, beißender Geruch entgegen, der sich sofort in der Nase festsetzt. Der Grund wird beim Rundgang durch die Räume schnell klar: Die Wand in der Küche ist nass und schwarz. „Das sind neue Möbel, die seit unserem Einzug vor 13 Wochen erst hier stehen“, erklärt Daniela Imhof. Momentan sind sie vom Mauerwerk gerückt. Ein kleiner Trockner, vom Vermieter gestellt, soll die Feuchtigkeit beseitigen. Doch Töpfe, Pfannen, Geschirr, alles ist vom einem klebrig-feuchten, bläulichen Belag überzogen. „Den kann ich täglich aufs Neue beseitigen“, ist die 37-Jährige inzwischen mit ihren Nerven am Ende.
„Wo sollen wir so schnell denn hin?“
Auch interessant
Im Badezimmer haben Handwerker zwar die Fliesen versiegelt, an der Umrandung der Seifenschale und an den Rohren, die aus der Wand kommen, haben sich die schädlichen Sporen aber innerhalb weniger Tage neue Wege gesucht.
Im Zimmer des ältesten Sohnes ist die gesamte Rückwand des Kleiderschrankes verschimmelt. An vielen Stellen lösen sich die Tapeten. Und überall dieser penetrante, krank machende Geruch.
Und krank, so sagen Ralf und Daniela Imhof, sei inzwischen die gesamte Familie. Die Kinder haben Herpes im Gesicht, Krupp-Husten, massivste Atemprobleme. Ein Mediziner hat dies nach Aussagen der Mutter auch diagnostiziert. „Wir müssen hier raus“, weiß sie. Doch: „Wo sollen wir so schnell denn hin?“
„Den Schimmel können wir nur verstecken, nicht beseitigen“
Die LEG, so ist sie inzwischen mehr als wütend, habe zwar auf ihre Meldung hin Handwerker geschickt, „aber die haben mir auch deutlich gesagt: Den Schimmel können wir nur verstecken, nicht beseitigen. Und mehr kam nicht. Einer der Handwerker ist sogar noch frech geworden. Ich habe ihn dann der Wohnung verwiesen.“
Die Kosten für die Möbel, die Gesundheit vor allem der Kinder, darum habe sich niemand gekümmert: „Es gab nicht einmal eine Entschuldigung. Und auf Briefe wurde gar nicht erst reagiert.“
All das hat derweil auch die Psyche der Barkenbergerin stark angegriffen. „Innerhalb von 13 Wochen ist uns in dieser Schimmelhochburg die Existenz unter den Füßen weggezogen worden.“ Die Familie hat jetzt einen Anwalt eingeschaltet.