Wulfen. . Nur wenige Schüler ernähren sich ausgewogen. Das hat eine Umfrage an der Gesamtschule Wulfen ergeben. Die Schulkantine hat sich einiges einfallen lassen, um die Schüler vom nahe gelegenen Imbiss fernzuhalten - etwa eine eigens kreierte Currywurst.

In der Küche lagern schon einmal Kohlrabi, Möhren und Gurken. Mit Gemüsesticks wollen die Mensamitarbeiterinnen durch die Klassen der Gesamtschule Wulfen ziehen, um sie - pünktlich zum Tag der Schulverpflegung - auf den gesunden Geschmack zu bringen. Man kann’s ja mal versuchen. Eine Umfrage unter den Schülern hat nämlich ergeben, dass sich die wenigsten ausgewogen ernähren.

Die meisten der 647 Jugendlichen, die den Fragebogen beantwortet haben, essen mindestens einmal in der Woche Fast Food (215 Schüler), wahlweise Burger, Pommes oder Döner. 238 steuern sogar mehrmals die Woche eine Pommesbude an. Auch Süßigkeiten werden mehrmals wöchentlich gefuttert. Immerhin, auch Gemüse steht dann und wann auf dem Speiseplan. „Das Menü zusammen zu stellen, ist eine Gratwanderung. Einerseits müssen wir den Geschmack der Jugendlichen treffen, andererseits wollen wir auch gesund kochen“, erklärt Küchenleiterin Manuela Fasselt. Viele kennen zum Beispiel keinen Blumen- oder Rosenkohl, doch die Mitarbeiterinnen geben ihnen immer eine Portion zum Probieren mit.

Butterbrote dürfen auch in der Mensa gegessen werden

Morgens um kurz vor neun brutzeln die Mitarbeiter schon das Mittagessen. Da haben sie schon ein paar Essen ausgegeben. Da etwa 30 Prozent der Schüler ohne Frühstück das Haus verlassen, bekommt man hier morgens Brötchen.

Johannes Kratz ist nicht nur Rektor der Gesamtschule, sondern auch Unternehmer in Personalunion. Die Mensa ist ein Wirtschaftsbetrieb mit acht Angestellten und einer Auszubildenden. Und so musste sich die Schulkantine einiges einfallen lassen, als im Einkaufszentrum nebenan ein Imbiss eröffnet hat. „Wir sind zum örtlichen Metzger gegangen, einem ehemaligen Schüler unserer Schule, der hat eine Currywurst exklusiv für unsere Mensa entwickelt“, sagt Kratz stolz. Und Manuela Fasselt weiß: „Wenn wir Burger oder Pommes anbieten, machen wir immer ein paar Portionen mehr.“ Snacks, etwa türkische Pizza, werden sowieso immer angeboten. Die Mensa sei ein sozialer Ort, betont Kratz. Wer Butterbrote mitbringt, darf die auch in der Mittagspause in der Schulkantine essen.

Parallel zu den Schülern wurden übrigens auch die Eltern befragt. Sie sollten angeben, ob sie auf die Ernährung ihrer Kinder achten und wie wichtig ihnen das Thema ist. Die Ergebnisse sollen auf der nächsten Schulpflegschaftsversammlung besprochen und eventuell der Speiseplan überarbeitet werden. Erstmal müssen die Schüler allerdings auf den Geschmack kommen. Mit Kohlrabi und Möhren-Sticks.