Essen. .
Offenbar arglos und gutgläubig ist Linda Asamoah, Ehefrau des ehemaligen Schalke-Profis, in eine Betrugsaffäre beim Elektronikkonzern Medion verwickelt worden. Das Amtsgericht Essen-Steele will den Fall jetzt aufklären.
Der 32 Jahre alte Ex-Profi Gerald Asamoah, dem ein Hotel gehören soll, hatte seine Frau gebeten, sieben Flachbildfernseher für die Zimmer zu kaufen. Laut Anklage gegen zwei frühere Mitarbeiter von Medion ließ sie sich im Fabrikverkauf der Firma in Essen-Kray beraten und fragte im April 2010 nach einem Rabatt. Der Verkäufer (32) soll 50 Prozent zugesichert haben. Nachdem die sieben Kartons auf dem Einkaufswagen lagen, soll er der 30-Jährigen angeboten haben, für sie die Rechnung zu bezahlen. Sie müsse dann nicht so lange an der Kasse warten. Sie gab ihm 1050 Euro, heißt es in der Anklage, dafür erhielt sie von ihm einen gefalteten Zettel, den sie nicht weiter kontrolliert hätte.
Sie sei damit zum Wachmann am Ausgang gegangen, der Ware und Rechnung kontrolliert hätte, bevor er sie passieren ließ. Als sie die Fernseher gerade ins Auto lud, sprach der Marktleiter sie an. Ob er die Rechnung sehen dürfe? Laut Anklage gab sie ihm den Zettel, auf dem nur der Preis für ein Elektro-Kleingerät quittiert wurde.
Ehepaar Asamoah fehlte als Zeugen
Einen Tatverdacht gegen die 30-Jährige sieht die Staatsanwaltschaft nicht, bestätigt Behördensprecher Willi Kassenböhmer. Angeklagt vor dem Amtsgericht Essen-Steele sind der 27 Jahre alte Wachmann und der Verkäufer. Laut Medion sei dieser aber nur fürs Ein- und Auspacken von Kartons eingestellt worden, erläutert Markus Ausetz, Direktor des Amtsgerichtes. Vorgeworfen wird ihnen Untreue gegenüber Medion. Verdächtigt werden sie, gemeinsame Sache gemacht und die 1050 Euro unter sich aufgeteilt zu haben. Der Strafprozess ist mehrfach verschoben worden. Neuer Termin: November.
Ergebnislos blieb am Mittwoch auch das Zivilverfahren, in dem Gerald Asamoah als Auftraggeber seiner Frau gegen den „Verkäufer“ und gegen Medion auf Rückzahlung von 1050 Euro klagt, weil er für das Geld keine Ware erhalten hätte. Als Amtsrichterin Karolin Wappler die Sache um 13 Uhr aufrief, fehlten das Ehepaar Asamoah und der „Verkäufer“ als Zeugen.