Münster/Osnabrück. .

Der Zoll am Flugplatz Münster/Osnabrück hat möglicherweise einen ganz besonderen Fund gemacht. Bereits im Juli beschlagnahmte er sechs Smartphones. Eines davon könnte das iPhone 5 sein, das noch gar nicht auf dem Markt ist.

Bei einer Routinekontrolle am 21. Juli hat der Zoll am Flugplatz Münster/Osnabrück sechs Smartphones beschlagnahmt. Das hat Astrid Bulla, stellvertretende Pressesprecherin des Hauptzollamtes Münster, auf Anfrage bestätigt. Stichenprobenartig hatten die Beamten das Gepäck der Reisenden untersucht. Zwei Männer, die mit einem Flugzeug aus der Türkei gekommen seien, hätten den grünen „Nichts-zu-verzollen-Ausgang“ gewählt. Trotzdem sei ihr Gepäck durchleuchtet worden.

Aufmerksam wurden die Zollbeamten offenbar erst, als sie beim Röntgen eines Koffers einen messerartigen Gegenstand bemerkten. Bei genauerer Untersuchung war es tatsächlich ein Messer. Daneben fanden sich auch sechs originalverpackte Smartphones.

Kein Kommentar von Apple

Interessant ist vor allem eines der Handys: „Das Gerät hebt sich optisch deutlich von den anderen ab“, erzählt Bulla. Ein Teil der Geräte sei mit dem bekannten Apple-Logo versehen, der andere Teil habe gar kein Logo, so die Pressesprecherin. Und auch das Smartphone unbekannten Typs trägt wohl das Apfel-Zeichen. Inwiefern sich das Gerät vom aktuellen iPhone unterscheidet, dazu wollte Bulla nichts sagen. Das Hauptzollamt warte darauf, dass Apple sich als Rechteinhaber zu dem Vorfall äußere. Kontaktiert habe der Münsteraner Zoll das amerikanische Unternehmen bereits. Die Antwort stehe bisher aus.

Auch DerWesten begegnete das Unternehmen mit Schweigen: Zu einer Stellungnahme ist Apple nicht bereit, hieß die knappe Antwort auf unsere Anfrage.

Spekulationen werden angeheizt

Ob es sich bei den beschlagnahmten Geräten um Schmuggelware, Fälschungen oder vielleicht auch Diebesgut handelt, wird zurzeit noch untersucht. Wenn die Geräte echt sind, hätten sie in jedem Fall verzollt werden müssen. Waren ab einem Wert von 430 Euro müssen bei der Einfuhr aus Drittländern verzollt werden. Unklar ist auch, ob die Geräte tatsächlich funktionsfähig sind, da sie sich - immer noch originalverpackt - in der Asservatenkammer des Zolls unter Verschluss befinden.

Trotzdem reicht der Fund aus, um die Spekulationen um das neue iPhone wieder anzuheizen. Offiziell gibt es noch nicht einmal einen Termin für die Markteinführung. Eine österreichische Internetplattform mit Sitz in Deutschland, war es, die zuerst über den Zollfund berichtete. Die Internetplatform, die ihren Nutzern nach eigenen Angaben Informationen „rund um iPhone, iPod touch und iPad“ anbietet, mischt auch sonst ordentlich mit bei den Spekulationen um den Verkaufsstart.