Gelsenkirchen. .
Der Messerstecher von Gelsenkirchen, der zwei Polizisten lebensgefährlich verletzte, hat offenbar eine rechtsradikale Vergangenheit. Ehemalige Mitschüler sagten der WAZ-Mediengruppe, der Gymnasiast habe damit geprahlt, NPD-Mitglied zu sein.
Der Messerstecher von Gelsenkirchen, der Dienstagnacht zwei Polizisten lebensgefährlich verletzte, hat offenbar eine rechtsradikale Vergangenheit. Ehemalige Mitschüler identifizierten den 21-jährigen Markus K. Sie sagten der WAZ-Mediengruppe, der Gymnasiast habe damit geprahlt, NPD-Mitglied zu sein.
Der Essener Staatsanwalt Marcus Schütz (33) sagte, er habe auch „was von einem rechtsradikalen Hintergrund gehört“, will aber den Sachverhalt „weder ausschließen noch bestätigen. Wir ermitteln in alle Richtungen“.
Tatsächlich deutet der letzte Eintrag auf der Facebook-Seite des mutmaßlichen Täters auf ein persönliches Rachemotiv hin. Am 30. Juli schrieb Markus K. auf seiner Pinnwand: „Da hatte ich einen Kloß im Hals … Kollege im Bau. Aaargh, ihr Schweine“.
Die 30 Jahre alte Polizistin und ihr 45-jähriger Kollege, die beim Angriff in Gelsenkirchen-Bulmke verletzt wurden, konnten bislang nur kurz angehört werden. Ihr Zustand, sowie der des Angreifers ist jedoch nicht mehr lebensbedrohlich. Der 45-Jährige hatte noch mit seiner Dienstwaffe auf den Täter feuern können, der die Polizei zu einem vermeintlichen Unfall in eine Sackgasse gerufen hatte.
Rechte Orientierung in der Oberstufe
Ehemalige Mitschüler beschreiben Markus K. als intelligent und freundlich-distanziert: ein Einzelgänger. Vor allem in Politik und Geschichte habe er sich gut ausgekannt. In der Oberstufe habe er angefangen, sich für die rechte Szene zu interessieren, begann Springerstiefel und Kleidung der Marke Lonsdale zu tragen, die in dieser Szene sehr verbreitet ist. Da er sonst eher aufgeschlossen und höflich war, stieß seine plötzliche rechte Orientierung auf Unverständnis. Seine Noten seien in dieser Zeit stark abgesackt, nach der 12. Klasse habe Markus K. die Schule verlassen. Zuletzt machte er eine Ausbildung als Beschichtungstechniker.
Nach der Schulzeit, erklärten Bekannte von Markus K., soll er sich jedoch von der rechten Szene gelöst haben und diese Zeit als „doofe Phase“ beschrieben haben. Er habe wieder andere Freunde gefunden, allerdings soll er noch öfter über den „Scheiß-Sozialstaat“ geschimpft haben. Jedoch habe Markus K. nie Andeutungen gemacht, die auf den Messerangriff hätten hindeuten können.