Lünen. .

Der Lüner Schüler Maik Mixdorf ist 18 Jahre alt, besucht das Berufskolleg in Werne und ist dort im Berufsgrundschuljahr Elektrotechnik. Das klingt erst einmal nach einem normalen Schüler. Doch Maik hat für sein Alter schon eine Menge geleistet – mehr als viele andere. Er hat ein Betriebssystem entwickelt, das weltweit einzigartig ist.

Denn sein Programm verbindet die drei großen Programme in der Branche, die die Bedienung eines Computers überhaupt erst ermöglichen – das System des Schülers ist mit Microsoft, Apple und Linux kompatibel. „UniOS“ heißt es – das Ergebnis nach mehreren Umbenennungen auf Grund von rechtlichen Schwierigkeiten.

„Die Idee zu UniOS kam mir im Deutschunterricht, als ich die 8.Klasse der Heinrich-Bußmann-Schule besuchte“, erzählt Maik im Gespräch mit unserer Zeitung. Um seine Idee realisieren zu können, informierte er sich monatelang darüber, wie die Betriebssysteme von Mac (Apple) und Windows funktionieren, bevor er selber mit dem Programmieren anfing.

Am Anfang gab es viele Schwierigkeiten, das Programm funktionierte nie so, wie Maik es geplant hatte. Erst im August 2010 hatte er sein eigentliches Ziel erreicht, wechselte dann auch die Schule und besucht seitdem das Freiherr-vom-Stein-Berufskolleg in Werne. Dort erhielt er viel Hilfe, besonders von den Informatiklehrern. Und auch seine neuen Mitschüler zeigten sich begeistert von seinem Projekt und wollten mitwirken. Seit März arbeitet Maik also nicht mehr alleine, sondern ein Team aus mehreren Schülern beschäftigt sich mit UniOS.

Je mehr Arbeit in das Projekt gesteckt wurde, desto mehr verbesserte es sich. Ende des Jahres soll UniOS auf den Markt kommen. Kostenpunkt: 28 Euro.

Wie viel Arbeit mit dem Projekt verbunden war, wird klar, wenn man beachtet, dass man, um ein Betriebssystem dieses Umfangs zu programmieren, etwa 600 Tage 24 Stunden am Tag programmieren muss. So ist es kaum vorstellbar, dass ein Schüler dies geleistet haben kann. Maik erklärt dies so: „Mir lag sehr viel an dieser Idee, so dass ich gerne viel Zeit investierte.“ Außerdem habe er einige freie Komponenten (so genannte „Kernel“) übernommen und miteinander verschmolzen. So wurde Zeit gespart und das Projekt möglich.

Maik ist stolz darauf, dass er seine Idee verwirklicht hat und möchte auch später in der IT-Branche arbeiten – unabhängig davon, ob er mal der „westfälische Bill Gates“ wird, wie manche Computerfreunde ihn schon jetzt nennen.