Plettenberg. .
Für einen 15-Jährigen endete der Besuch des Schützenfests im Plettenberger Oestertal im Krankenhaus. Er flog aus dem Sitz des sich drehenden Kettenkarussells und verletzte sich dabei schwer. Erste Ermittlungen der Polizei ergaben, dass die Einhängevorrichtung für die Sicherheitskette vermutlich wegen Materialermüdung gerissen ist.
Gegen 16.45 Uhr am Sonntag sei der Junge aus dem Sitz des Kettenkarussell gerutscht und aus großer Höhe heruntergefallen, erklärt ein Sprecher der Polizei. Dabei verletzte sich der Junge beim Sturz auf den Schotterplatz schwer. Von Angehörigen wurde er sofort ins Plettenberger Krankenhaus gefahren. Dort stellten die Ärzte Prellungen und eine Armfraktur fest.r.
Schützenverein rechtlich außen vor
„Die Polizei wurde erst gegen 19.25 Uhr über diesen Vorfall informiert“, berichtet Polizeipressesprecher Norbert Pusch über den Unfall vom Sonntag. Warum dies erst so spät passierte, wusste auch er nicht. Normalerweise hätte der Karussellbetreiber sofort nach dem Unfall die Ordnungshüter informieren müssen. „Wir haben die Sache vor Ort mit dem Betreiber besprochen. Versicherungsschutz besteht, damit war die Angelegenheit für uns erledigt“, sagt Wolfgang Teipel, 2. Vorsitzender des Schützenvereins Oestertal. Laut Vertrag sei für solche Unfälle der Betreiber allein verantwortlich, der Schützenverein rechtlich außen vor.
Bauordnungsamt prüft Vorschriften
Ein Kettenkarussell gehört zu den fliegenden Bauten und wird daher vom Bauordnungsamt der Stadt überprüft. Dabei wird festgestellt, ob die gesetzlich vorgeschriebenen TÜV-Abnahmen regelmäßig erfolgten. Das Bauordnungsamt prüft jetzt, ob die Vorschriften eingehalten wurden.
Vorrichtung für Sicherheitskette vermutlich gerissen
Warum bereits zu diesem frühen Zeitpunkt kurz nach dem Unfall mit dem Abbau begonnen wurde, dafür hat Teipel eine Erklärung: „Das Wetter war schlecht, deshalb hat er wohl schon etwas früher mit dem Abbau angefangen.“ Als die von den Eltern des Verletzten informierte Polizei eintraf, war das Karussell bereits zur Hälfte abgebaut. Die Polizei stellte den Unfallsitz sicher, und erste Ermittlungen ergaben, dass die Einhängevorrichtung für die Sicherheitskette vermutlich wegen Materialermüdung gerissen ist. „Wir verfolgen den Unfall aber wegen Körperverletzung noch weiter“, sagt Polizeisprecher Norbert Pusch.