Lüdenscheid. .

„Es wäre ein Wunder, wenn es nicht zu einer Anklage käme.“ Mit diesen Worten beschreibt Staatsanwalt Bernd Maas den Stand der Ermittlungen zu dem schweren Kirmesunfall, bei dem am 29. Mai vergangenen Jahres auf dem BSV-Schützenplatz an der Hohen Steinert neun Menschen verletzt worden waren.

Nach dem derzeitigen Ergebnis der polizeilichen Vernehmungen bestehe gegen die verantwortlichen Schausteller – Vater und Sohn – der Verdacht der fahrlässigen Körperverletzung. „Wir haben diesen Tatverdacht nicht entkräften können“, sagte Maas.

Gondel mit zwei Personen löste sich

Am Unfallabend hatte sich an dem Fahrgeschäft „Commander“ beim Anfahren eine mit zwei Personen besetzte Gondel gelöst und war gegen ein Absperrgitter gerutscht. Dass die Halterung zum Unfallzeitpunkt mangelhaft gewesen sei, hätten auch die Schausteller erkennen müssen – „da war kein Platz mehr zum Nachziehen der Gondel“, wie Maas es formulierte.

„Aus der Nummer kommen die nicht raus“, zumal bei einem gefährlichen Fahrgeschäft besondere Sorgfaltspflicht angezeigt gewesen wäre. Auch gegen einen Ingenieur des Technischen Überwachungsvereins (TÜV) wird weiter ermittelt. Dessen Einlassung zur Sache steht noch aus.