Dorsten. .

Letzte Absprache am Morgen auf dem Segelflugplatz. Das trockene Wetter ist hervorragend. Der Luftkampf in Dorsten gegen die Raupen der Eichenprozessionsspinner (EPS-Raupen) ist an einem Tag abzuarbeiten. Geplant waren zunächst zwei.

Werner Missal vom Tiefbauamt, Hubschrauberpilot Rolf Berge und David Steuer von der Schädlingsbekämpfungsfirma Calmund und Riemer (Duisburg) beugen sich noch mal über die Stadtpläne.

Ein rosa Kreuz markiert Start- und Landepunkt des Hubschraubers auf dem Segelflugplatz. Hier soll er auch immer wieder Raupengift nachtanken. Orange Leuchtfarbe zeigt befallene Eichenbestände. Gut 50 Stellen – vom Einzelbaum bis zum kleinen Wäldchen – hat Missal auf den Karten markiert.

Los geht’s am Morgen über Östrich und der Hardt, dann Holsterhausen. Dort muss die Borkener Straße für einen Moment gesperrt werden. „Hier, Barkenberg. Das ist ’n Haufen Zeugs da“, sagt Pilot Berge und zeigt auf die Karte. „Dagegen ist das andere Kleinkram.“ Die Neue Stadt Wulfen ist eben auch eine grüne Stadt.

60 Liter Dipel-ES

In allen Ortsteilen sagt die Verwaltung kurz vorm Anflug des Sprüh-Helikopters in Schulen und Kindergärten bescheid, dass gleich das biologische Raupengift „Dipel ES“ über ihrem Gelände vernebelt wird, und sperren kurzzeitig Friedhöfe für Besucher

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Hubschrauber gegen Raupen: Das klingt ein bisschen nach den sprichwörtlichen Kanonen und Spatzen. Tatsächlich ist der Heli-Einsatz effektiv und günstig. Gut 50 Orte an nur einem Tag von Raupen zu befreien, das schafften die (ebenfalls eingesetzten) Sprühkanonen vom Boden aus nicht, berichtet Missal. Außerdem komme der Hubschrauber nahe an die befallenen Eichenbäume heran, könne das Raupengift gut darauf verteilen. Etwa 60 Liter Dipel-ES werden über Dorsten versprüht. Das Gift legt sich um die Blätter der Bäume, wird dann von den EPS-Raupen beim Fressen aufgenommen.

Ziel ist nicht, der Raupe mit den giftigen Haaren komplett den Garaus zu machen. Missal: „Der Befall ist da. Wir haben ja überall Eichen. Aber wir nebeln natürlich keine Landschaftsschutzgebiete ein, sondern nur Stellen, wo die Raupe stört.“ Heike Hein vom Ordnungsamt: „Wir kriegen das Tier nicht weg.“