Lüdenscheid. .
Lichtblick für die LÜD-Fans: Das alte Autokennzeichen aus der Zeit vor „MK“ könnte schneller wiederkommen als gedacht. Hintergrund: Die Verkehrsminister der Länder sprachen sich jetzt für eine Wiedereinführung früher gültiger Nummernschilder aus.
Das Lüdenscheider Stadtmarketing würde diese Idee zumindest „ideell“ unterstützen. Und die Zulassungsstelle beim Märkischen Kreis würde „mitmachen“, sofern eine klare gesetzliche Grundlage es erlaubt. Noch vor einem Jahr war eine „Initiative Kennzeichen-Liberalisierung“ des Heilbronner Tourismus-Professors Dr. Ralf Bochert in der Bergstadt nur auf geringes Interesse gestoßen. Im Rathaus und im Kreishaus fürchtete man vor allem Mehraufwand.
Zusätzliche Bürokratie in Behörde droht
as sieht Horst Peter Hohage von der Zulassungsstelle immer noch so: „Da müssten bei uns Computer-Programme umgestrickt werden“, schätzt er. Und: Durch „diese Nostalgie-Welle“ entstehe „zusätzliche Bürokratie im Interesse eines Einzelnen“. Denn einen öffentlichen Zweck habe die Kennzeichen-Wahl nicht. Ebensowenig wie die neue Regel für besonders kompakte Motorrad-Kennzeichen, die ab heute gilt.
Stadt sieht sich nicht in der Pflicht
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Wolfgang Löhn, im Rathaus auch für Tourismus zuständig, sieht die Stadt nicht in der Pflicht. Wenn Bund oder Land eine gesetzliche Regelung einführten, sei der Kreis als Zulassungsbehörde gefragt. Jörg Marré vom Stadtmarketing würde die neue Regel „okay“ finden, für begleitende Image-Aktionen aber kein Geld in die Hand nehmen. Ganz anders die Stimmung in Bad Berleburg, Wittgenstein: Hier votierten immerhin 75 Prozent der Bürger für ein Comeback des BLB-Kennzeichens. Und auch der Bürgermeister war begeistert.
Der ADAC steht einer Wiedereinführung der alten Kennzeichen offen gegenüber - vorausgesetzt, der Bürger muss die freie Wahl nicht teuer bezahlen. „Die Rückkehr zu den alten Kennzeichen sollte keine Mehrkosten für die Autofahrer bedeuten“, sagt Jacqueline Grünewald vom ADAC Nordrhein. Schließlich sei ein Grund für den Wegfall der regionalen Kennzeichen damals eine Reduzierung des Kosten- und Verwaltungsaufwands gewesen.
Bürgerinitiative in Castrop
Aus Liebe zum „alten“ Kennzeichen hat sich in Castrop-Rauxel unter dem Namen „Ich bin für CAS“ eine Bürgerinitiative gegründet. „Wir wollen uns durch das Kennzeichen CAS besser mit unserer Heimatstadt Castrop-Rauxel identifizieren“, begründet die Initiative ihr Engagement. Nicht zuletzt könne die Stadt ihr eigenes Kennzeichen „praktisch zum Nulltarif im Marketing nutzen und zur Marke machen.“