Lünen-Niederaden. .
In Lünen-Niederaden sind drei Stücke eines Kunstwerks verschwunden, das 2010 als Teil des Kulturhauptstadt-Projekts „Über Wasser gehen“ in der Seseke montiert worden waren. Die Diebe hatte es offenbar auf Kupfer abgesehen.
Schock für den Lippeverband: Teile des Kunstwerks „Hogarth’s Dream“, das im Kulturhauptstadt-Jahr an und in der Seseke in Niederaden errichtet worden war, sind gestohlen worden. Offenbar waren Metalldiebe am Werk.
Eigentlich besteht das Kunstwerk nur aus einem langen, geschwungenen Stück Metall, das auch als Bank dient, und aus drei fischförmigen und halb im Wasser untergetauchten Metall-Objekten. Letztere sind plötzlich verschwunden: Offenbar hatten es die Diebe auf das Kupferblech abgesehen, mit dem die Objekte ummantelt worden waren.
So belassen oder wieder aufbauen?
Um einen Aprilscherz handele es sich bei dieser Diebstahlmeldung nicht, so Michael Steinbach, Sprecher des Lippeverbandes. „Über so etwas macht man keine Scherze“, zeigte er sich verärgert über die Tat. Tatsächlich, teilte er mit, sei bereits Anzeige erstattet worden.
Der Lippeverband hatte das Kunstwerk zusammen mit dem Kreis Unna und den Kommunen an der Seseke finanziert, und zwar im Rahmen des Kulturhauptstadt-Projekts „Über Wasser gehen“. Geschaffen hat die Hommage an den britischen Kunsthistoriker William Hogarth und dessen Schönheits- sowie Ästhetik-Begriff die Künstlerin Diemuth Schilling. Von den insgesamt zwölf ursprünglichen Projekt-Standorten war der in Niederaden einer der acht, die längere Zeit erhalten bleiben sollten. Ob das Kunstwerk nun so belassen wird, wie es ist, gar neu aufgebaut oder vollständig entfernt wird, darüber müssten sich die Projektpartner noch eine Meinung bilden, so der Lippeverband.
„Werke sind zu schwer zum Stehlen“
Erst vor gut einem Monat hatte unsere Zeitung anlässlich eines Diebstahls in Duisburg angefragt, ob die Kunstwerke in Lünen vor solchen Taten gefeit seien. Seinerzeit waren sich die Kulturverantwortlichen der Stadt und der Vereine einig, dass der Großteil der Objekte und Skulpturen im Stadtgebiet schlicht zu groß oder zu schwer wären, um für Diebe attraktiv sein zu können. Besondere Schutzmaßnahmen oder gar vorsorglichen Abbau hatten sie für nicht notwendig erachtet, dennoch die Lüner Bürgerinnen und Bürger um besondere Aufmerksamkeit gebeten. „Hogarth’s Dream“ hat dies und auch die Lage der gestohlenen Objekte mitten im Wasserlauf offenbar nicht helfen können.