Lüdenscheid. .

Feueralarm im Forum am Sternplatz, und das nun schon zum zweiten Mal in nur wenigen Tagen. Die Sirenen der Brandmeldeanlage verbreiten ohrenbetäubenden Lärm im ganzen Haus. In beiden Fällen rückt die Feuerwehr an, und auch die Polizei sieht sich vor Ort um. Doch schon nach kurzer Zeit wird der Einsatz abgeblasen: Fehlalarm. Das kann teuer werden.

Nämlich dann, wenn jemandem Vorsatz nachgewiesen werden kann. Oder aber in der Technik der Anlage ge­schlampt wurde: 500 Euro und mehr pro Einsatz können dann fällig werden, warnt Martin Walter von der Lüdenscheider Feuerwehr. „Brandmelder: 85 Prozent Fehleinsätze“ titelte die WR noch im Mai 2006. Doch der Anteil der Fehlalarme sei schon längst nicht mehr so hoch, sagt Walter.

Rund 80 000 Euro fest im Budget eingeplant

Tatsächlich legt beispielsweise Sicherheitsingenieur Rainer Freidhoff vom Klinikum Hellersen viel Wert auf eine fachgerechte Wartung der umfangreichen Meldeanlage im Hause. Fehlalarme entstünden vor allem durch Staub etwa bei Bauarbeiten, erklärt Freidhoff. Aber auch dann, wenn in den Küchen des Klinikums zu viel Wasserdampf durch den Raum wabert. Richtig gebührenpflichtig könne es sehr schnell werden, wenn in einer der Stationsküchen et­was anzubrennen drohe.

Technik schützt Personen

Brandmeldeanlagen sind vor allem in Gebäuden installiert, in denen sich regelmäßig viele Personen aufhalten und hohe Sachwerte zu finden sind.

Eine der größten dieser Anlagen mit mehreren tausend Sensoren in 14 Gebäuden findet sich im Klinikum Hellersen.

Aber auch das Stern-Center oder größere Firmen lassen ungewöhnliche Rauchentwicklungen in ihren Häusern direkt an die Feuerwehr melden.

Und was ist mit rauchenden Patienten unterm empfindlichen Brandmelder? Eher kein Problem, meint der Sicherheitsexperte. Zum einen: „Seit Januar 2009 gilt ein absolutes Rauchverbot bei uns im Klinikum.“ Und zum anderen: „Bei gewöhnlichem Zigarettenrauch schlagen die Melder gar nicht erst an“, sagt Freidhoff. Da müsse der Sensor erst noch steigende Temperaturen registrieren, ehe er auslöse.

Ob es nun Fehlalarme sind, Ölunfälle oder brennende Autos: Die Lüdenscheider Feuerwehr hat Gebühren, die bei solchen Einsätzen anfallen, fest in ihr Budget einkalkuliert. Rund 80 000 Euro an Einnahmen seien alljährlich veranschlagt, so Verwaltungsleiter Frank Reinshagen.