Hagen/Märkischer Kreis. .
Die Tarifauseinandersetzungen beim DRK-Blutspendedienst West, der auch den Märkischen Kreis mit Blutkonserven versorgt, nehmen immer abstrusere Züge an. Während die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi ihre Mitglieder in dieser Woche an den Standorten in Ratingen-Breitscheid, Hagen und Münster zum Streik aufrief, fand parallel hierzu eine Gegendemonstration vor dem Dienst an der Hagener Feithstraße statt.
Verdi fordert beim DRK-Blutspendedienst den Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD), der auch an kommunalen Krankenhäusern gilt (WR berichtete). Da es dem Blutspendedienst „wirtschaftlich hervorragend“ gehe, will Verdi Sonderregelungen wie eine spezielle Eingruppierungsregelung und bessere Einstiegsgehälter vereinbaren.
Gegenseitige Schuldzuweisungen
Die Arbeitgeberseite habe in der vierten Verhandlungsrunde am Freitag „alten Wein in neuen Schläuchen verkaufen“ wollen, erklärt die Gewerkschaft. So lange es keine Lösung für die Einstiegsgehälter gebe, sei eine Befriedung des Tarifkonfliktes nicht in Sicht. Auch das öffentlich propagierte Angebot, den Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder (TVöD-L) als Grundlage der Gespräche zu vereinbaren, habe sich als „Schaumschlägerei“ entpuppt.
Ganz anders die Sicht des Arbeitgebers. „Das alles wurde angeboten. Neben TVöD-L bietet der DRK-Blutspendedienst West verschiedene soziale Komponenten wie Kinderzulage, Fahrgeld sowie eine Erfolgsprämie an“, so DRK-Pressesprecher Friedrich-Ernst Düppe.
In Wirklichkeit gehe es Verdi darum, die konkurrierende Gewerkschaft DHV/Medsonet aus dem Blutspendedienst West zu verdrängen. Dabei missachte Verdi die Mehrheitsverhältnisse, denn 60 Prozent der Mitarbeiter hätten sich freiwillig für den mit DHV/Medsonet vereinbarten Tarifvertrag entschieden.