Duisburg. .

Düsseldorfer Politiker sind empört über Rainer Schaller. Der Grund: Der Loveparade-Veranstalter will zwar nicht in der Sitzung im NRW-Landtag Rede und Antwort stehen, hat dafür aber ein Interview bei Kerner zugesagt.

Das angekündigte Fernbleiben von Loveparade-Veranstalter Rainer Schaller in der für Donnerstag anberaumten Sitzung des Innenausschusses im NRW-Landtag löst bei Politikern in Düsseldorf Kritik und Empörung aus. Das berichtet die WAZ-Gruppe. Der Grund: Der „Lopavent”-Chef will trotz der Einladung durch die Ausschuss-Vorsitzende Monika Düker (Grüne) nicht erscheinen und schickt stattdessen zwei Mitarbeiter in die Sitzung. Schaller selbst tritt aber am Donnerstagabend in der SAT.1-Sendung „Kerner” auf – wo er „exklusiv” Rede und Antwort stehen werde, wie es heißt.

SPD-Innenexperte Thomas Stotko nannte es eine „Unverschämtheit”, dass sich Schaller in Interviews äußere, aber nicht in den Fachausschuss komme. „Damit verweigert er dem Parlament und den Bürgern die Auskunft”, sagte er DerWesten.

Sauerland stellt sich

Auch Düker bedauerte Schallers Entscheidung ausdrücklich. „Ich würde mich freuen, wenn er sich nicht nur bei Kerner äußert, sondern auch in dem Gremium, das die Hintergründe der Katastrophe erhellen will”, sagte sie DerWesten. Dort könnte auch die Polizei auf die von ihm erhobenen Vorwürfe direkt reagieren. Schaller hatte sie für die Loveparade-Katastrophe verantwortlich gemacht und umfangreiches Video-Material ins Internet gestellt. „Dass er der Polizei die Schuld zuweist, ist sein letzter Rettunganker”, so Stotko.

Im Gegensatz zu Schaller stellt sich Duisburgs OB Adolf Sauerland dem Innenausschuss. Geplant ist ein Statement. Ob er Fragen beantwortet, war gestern noch offen.