Holsterhausen. Die Biogasanlage am Steinwerk könnte auch für die Stadt zum Geschäft werden. Investor Odas und Verwaltung verhandeln über eine Kooperation.
Stadtbaurat Holger Lohse betonte beim Infoabend für Landwirte am Dienstag allerdings: „Wir sind noch nicht verheiratet. Aber wir wären dumm, nicht über Möglichkeiten zu sprechen. Unsere Abfälle sind für Odas Wertstoffe.”
Eine Kooperation könnte aus mehreren Bestandteilen zusammen gesetzt werden:
Die Stadt könnte nur Rohstoffe anliefern – Biomüll von eigenen Flächen und aus der Grünschnittsammlung.
Sie könnte Odas Biogas oder Wärme abkaufen für die Großimmobilien Rathaus, Atlantis und Bildungszentrum Maria Lindenhof. Dafür ist zwar auch der Recyclingpark Fürst Leopold im Gespräch. Dessen Holzkraftwerk ist allerdings nicht fertig gesellt. Da es keine konkrete Vereinbarung gibt, stehe das Angebot nun in Konkurrenz zu Odas, so Lohse.
Odas will auf städtischen Flächen Wildpflanzen anbauen und bei Interesse mit Pächtern von städtischen Äckern kooperieren. „Aber keiner wird verjagt, niemand wird enteignet”, versicherte Odas-Chef Schirmacher-Rohleder. Vorteil der Wildpflanzen: Sie können nach Bedarf geerntet werden und bringen in der Energiegewinnung bis zu 20 % mehr Ertrag. Und womöglich sind sie auch noch hübsch anzuschauen: „Das ist 'ne blühende Landschaft – so wie Helmut Kohl sie sehen wollte.”