Bonn. Die Unfallforschung der Versicherer verlangt eine bessere Fahrschulausbildung, um die Zahl der tödlich verunglückten jungen Fahrer zu senken. Da die Zahl der tödlich verunfallten Fahranfänger überproportional hoch sei, müsse über eine Mehrphasen-Ausbildung wie in Österreich nachgedacht werden.

Die Unfallforschung der Versicherer (UDV) hat eine bessere Fahrschulausbildung verlangt. Dadurch lasse sich die Zahl der tödlich verunglückten jungen Fahrer senken, erklärten die Forscher am Freitag in Bonn. Autofahrer im Alter zwischen 18 und 24 Jahren seien eine besonders gefährdete Spezies. Von 1.840 getöteten Pkw-Insassen im Jahr 2010 seien 508 zwischen 18 und 24 Jahren alt gewesen.

Mit diesen 28 Prozent ist ihr Anteil an tödlich verunglückten Verkehrsteilnehmern überproportional hoch. Ihr Anteil an der Bevölkerung beträgt dagegen nur acht Prozent. Mangelnde Fahrerfahrung und Fehler, die auf eine besondere Risikobereitschaft zurückzuführen sind, führen laut UDV zu der hohen Zahl an Unfällen mit Todesfolge.

Mehrphasen-Ausbildung nach österreichischem Vorbild

Eine Mehrphasen-Ausbildung nach österreichischem Vorbild sei wünschenswert. Nach zwei bis vier Monaten erfolge eine erste Fahrt mit einer Rückmeldung an den Fahrer, zwischen dem dritten und neunten Monat ein Fahrsicherheits-Training und eine psychologische Gruppendiskussion sowie nach sechs bis zwölf Monaten eine zweite Fahrt mit Rückmeldung. Dadurch sei in Österreich die Zahl der Unfälle mit Personenschaden um rund 30 Prozent zurückgegangen. (dapd)