Berlin. Remscheid, Essen, Aachen - das sind die Städte, in denen die meisten und die schwersten Unfälle in Nordrhein-Westfalen passieren. Am sichersten sind Autofahrer hingegen im Landkreis Warendorf unterwegs. Das zeigt eine Statistik des Gesamtverbandes der deutschen Versicherungswirtschaft.
Unfallstatistiken aus allen 418 Zulassungsbezirken in Deutschland hat der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) ausgewertet. Das Ergebnis: Am sichersten sind NRW-Autofahrer im Landkreis Warendorf unterwegs. Der Spitzenplatz in NRW sagt allerdings nicht viel aus, bundesweit reicht es für die Warendorfer nur für Rang 113.
Essen, Remscheid und Aachen schneiden schlecht ab
Der GDV errechnet für jeden Zulassungsbezirk einen Indexwert, aus dem sich die sogenannte Regionalklasse ergibt. Ähnlich wie die Typklasse, die sich auf die Schäden der jeweiligen Fahrzeugtypen bezieht, ist auch die Regionalklasse ein Tarifmerkmal zur Berechnung der Prämien zur Kfz-Versicherung. Die jährlich angepassten Statistiken ergeben sich aus der Zahl und Schwere der Schadenfälle, die durch Fahrzeuge, die in einer bestimmten Region zugelassen sind, verursacht werden.
Für Warendorf hat der GDV einen Indexwert von 92,6 errechnet. Der Bundesdurchschnitt ist 100. Am hinteren Ende der Rangliste liegen die Städte Remscheid (117,04), Essen (116,84) und Aachen (116,43). Remscheid liegt im Bundesvergleich damit auf Rang 400.
Städte schneiden schlechter ab als Landkreise
Bundesweit vorn sind die Autofahrer aus den Landkreisen Elbe-Elster und Oberspreewald-Lausitz in Brandenburg vorn. Das schlechteste Ergebnis erzielten - wie schon im Vorjahr - die Autofahrer aus dem Landkreis Kaufbeuren in Bayern mit einem Indexwert von 139,80.
Sonderlich aussagekräftig sind die Ergebnisse jedoch nicht. Die Statistik betrachtet nur die gemeldeten Unfälle. Sie versucht nicht darzustellen, wie gut die Autofahrer tatsächlich fahren. "Städte schneiden meistens schlechter ab als ländliche Regionen", erklärt Katrin Rüter de Escoba, Sprecherin des Gesamtverbandes. Auch in bergigen Regionen passieren mehr Unfälle. Die "besten Autofahrer" oder umgekehrt die "schlechtesten Autofahrer" könne man anhand dieser Statistik nicht erkennen.
In der Regionalstruktur der Autoversicherung gibt es in diesem Jahr kaum Veränderungen. Rund 63 Prozent der 418 Zulassungsbezirke bleiben in der gleichen Haftpflicht-Regionalklasse. Von den zugelassenen Pkws bleiben sogar etwa 67 Prozent in derselben Regionaleinstufung – im Jahr zuvor waren dies gut 68 Prozent. In der Regionalstruktur für die Vollkaskoversicherung ändert sich in gut 76 Prozent der Zulassungsbezirke nichts. Fast 15 Prozent werden eine Klasse günstiger eingestuft. Kein einziger Zulassungsbezirk wird um mehr als eine Klasse umgestuft. In Teilkasko bleiben 76 Prozent der Kreise in der gleichen Klasse.