Kamen. .

Die Autobahnbrücke „Am Langen Kamp“ und die unmittelbar anschließende Brücke „Sesekebach und Viehtritt“ müssen ersetzt werden. Das bestätigte gestern Markus Niegmann, Medienbeauftragter der Autobahnniederlassung Hamm.

Bei „routinemäßigen Überprüfungen“ habe sich nun zweierlei herausgestellt, so Niegmann. „Erstens haben beide Brücken auch nach dem sechsspurigen Ausbau der Autobahn keine Seitenstreifen, sind ergo zu schmal. Und zweitens sind beide Bauwerke nur für Schwerlasttransporte bis maximal 60 Tonnen ausgelegt.“

Angesichts des zahlen- und gewichtsmäßig zunehmenden Güterverkehrs eindeutig zu wenig, meint Niegmann, der nicht ausschließen will, dass schon heute in Einzelfällen schwerere Transporte als zulässig über beide Brücken laufen. Allerdings betont Niegmann auch ganz klar: „Beide Bauwerke sind absolut nicht marode und vollkommen standsicher!“ Die Autobahn A2, Deutschlands wichtigste Ost/West-Verbindung, wird an dieser Stelle täglich von 63 271 Fahrzeugen benutzt. Darunter im Schnitt 13673 Lkw.

Auf absehbare Zeit freilich wird der Verkehr an dieser Stelle wie bisher ungehindert weiter laufen. „Wir wissen nur, dass beide Brücken neu gebaut werden müssen. Wann das geschieht, wie die genaue Planung aussieht und was es kosten wird, das lässt sich heute noch gar nicht sagen. Wir stehen gerade erst am Anfang unserer Überlegungen“, sagte Niegmann. In diesem und im kommenden Jahr sei nicht mit einem Baubeginn zu rechnen.

Von einer Hälfte zur anderen

Technisch sei ein Brückenneubau an dieser Stelle kein Problem, erklärt der Fachmann. Beide Bauwerke würden jeweils hälftig erneuert, der Verkehr werde in dieser Zeit auf die Fahrbahn in Gegenrichtung verlegt. Üblicherweise führt das wegen der Reduzierung der Fahrspuren und der in Baustellenbereichen geltenden Geschwindigkeitsbeschränkungen zu zähfließendem Verkehr oder Stau. Insofern müssen sich die Autofahrer auf der A2 rund um das Kamener Kreuz demnächst wieder auf längere Fahrtzeiten einrichten. Berufskraftfahrer und Pendler sind solchen Kummer aus langer Erfahrung vom A2-Ausbau gewohnt. Einziger Trost: Bis es wieder soweit ist, fließt noch viel Wasser die Seseke hinunter.