Berlin. Nach einem Sieg bei der Bundestagswahl wollen SPD und Grüne innerorts Tempo 30 als neue zulässige Höchstgeschwindigkeit einführen. Ausnahmen sollen Hauptverkehrsachsen sein, auf denen das Tempo-Limit 50 Kilometer in der Stunde bleibt. Der Automobilclub ADAC lehnt den Vorstoß ab.
SPD und Grüne wollen nach einem Wahlsieg bei der kommenden Bundestagswahl für innerorts ein generelles Tempo 30 einführen. Nur in Ausnahme soll es dann in Städten noch Tempo 50 geben, berichtete die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf Verkehrspolitiker der beiden Parteien.
"In der Straßenverkehrsordnung sollte Tempo 30 als neue zulässige Höchstgeschwindigkeit in Städten festgeschrieben werden. Hauptverkehrsachsen sollten dann jedoch mit Tempo 50-Schildern als wichtige Ausnahme deutlich gekennzeichnet werden", sagte der verkehrspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Sören Bartol, dem Blatt.
SPD und Grüne versprechen sich durch die Geschwindigkeitsbeschränkung eine höhere Verkehrssicherheit, weniger Lärm und einen niedrigeren CO2-Ausstoß. Der Grünen-Verkehrspolitiker Anton Hofreiter sagte dem Blatt, "Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit in der Stadt schützt Fußgänger und Radfahrer, insbesondere Kinder, weil sich der Bremsweg mehr als halbiert".
Ramsauer und ADAC sind sich einig
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Tempo 30 sei auch ein Beitrag zum Lärmschutz in den Wohngebieten. "Die Durchschnittsgeschwindigkeit von Autos liegt bei etwa 20 Kilometern in den Städten. Tempo 30 führt also nicht zu mehr Staus", sagte zudem Grünen-Verkehrsexperte Stephan Kühn.
Sowohl Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) als auch der Automobilclub ADAC lehnen den Vorstoß aber ab. "Solange ich Verkehrsminister bin, wird es kein generelles Tempolimit geben", sagte Ramsauer der "WamS". ADAC-Sprecher Andreas Hölzel sagte, nach Einschätzung des Clubs werde Tempo 30 keine Akzeptanz bei den Autofahrern finden. Es sei zu befürchten, dass es "Schleichverkehre" in Wohngebieten gebe. (afp/dapd)