Hamburg. In einigen Städten bereits fest integriert, fordert der Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg aus dem Alkoholverbot im Nahverkehr ein bundesweites Verbot zu machen. Doch weder die Deutsche Bahn, noch Bundesinnenminister Friedrich stimmen für eine Umsetzung des Plans.
Nachdem München und Hamburg ein Alkoholverbot in Bussen und Bahnen erlassen haben, wird der Ruf nach einer bundeseinheitlichen Regelung lauter.
Der Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg, Hans-Werner Franz, forderte in einem Schreiben an Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) eine "gesetzliche Grundlage für ein bundesweit einheitlich gültiges Alkoholverkaufs- und -konsumverbot" für den öffentlichen Nahverkehr, wie das Hamburger Nachrichtenmagazin "Spiegel" am Sonntag vorab aus seiner neuen Ausgabe berichtete. Wegen alkoholisierter Passagiere sei "die Aufenthaltsqualität im Öffentlichen Personennahverkehr massiv beeinträchtigt", zitierte das Magazin weiter aus dem Schreiben von Franz.
Forderung bleibt umstritten
Bei der Deutschen Bahn, dem Marktführer im Schienenverkehr, sei eine solche Forderung allerdings umstritten. Die Bahn fürchtet demnach vor allem die Kosten für die Kontrolle und Durchsetzung eines bundesweiten Alkoholverbots, die nach internen Berechnungen des Konzerns über hundert Millionen Euro jährlich betragen würden.
Auch Bundesinnenminister Friedrich reagiert ablehnend. Eine bundesweite Regelung sei "nicht geplant", teilte er dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg laut "Spiegel" mit. In München gilt bereits seit 2009 ein Alkoholverbot in U-Bahnen, Straßenbahnen und Bussen, seit Dezember 2011 auch in den S-Bahnen. Auch in Hamburg darf in Bussen und Bahnen kein Alkohol getrunken werden. (afp)