München. Wer einen Gebrauchtwagen sucht wird im Internet schnell fündig. Doch Experten warnen: zwischen Realität und Schöne-Bilder-Welt liegen häufig große Unterschiede. Um sich vor Betrügern zu schützen sollte man vor dem Kauf die richtigen Fragen stellen und sich die Fahrzeughistorie des Wagens anschauen.
Das Internet ist der wohl größte Handelsplatz für Gebrauchtwagen. Aber das biete neben zahlreichen Vorteilen auch Fallen, sagt der TÜV-Süd-Gebrauchtwagenexperte Andreas Halupczok in München. Oft klafften Realität und Schöne-Bilder-Welt auseinander. Gerade wenn das vermeintlich beste Angebot Hunderte Kilometer entfernt sei, heiße es, Fragen zu stellen und sich vorab über die Fahrzeughistorie zu informieren.
Laut dem Gebrauchtwagenfachmann sollten folgende Punkte auf jeden Fall geklärt werden: Wer ist der Verkäufer? Wie viele Vorbesitzer hat das Fahrzeug? Wie ist die Profiltiefe der Reifen? Wann ist der nächste Service-Termin? Handelt es sich um ein Raucherauto? Passt die Fahrzeughistorie zur angegebenen Kilometerleistung?
Reparaturbelege aushändigen lassen
Auf jeden Fall sollte man sich den Fahrzeugbrief und das Service-Heft faxen lassen, mit Blick auf die Laufleistung auch Reparaturrechnungen und Hauptuntersuchungsberichte, empfiehlt Halupczok. So könnten die Angaben gleich überprüft werden. Auch nach Vorschäden sollte unbedingt gefragt werden.
Wichtig sei es, die Formulierungen "unfallfrei" oder "ohne Vorbeschädigungen durch Unfall oder sonstigen Beschädigungen" schriftlich im Vertrag zu fixieren. "Der Hinweis ohne erkennbare Unfallschäden reicht nicht aus", warnt der Fachmann.
Im Falle eines Vorschadens sollte man sich die Reparaturbelege unbedingt aushändigen lassen. Spätestens bei einem Wiederverkauf seien die ein gefragtes Dokument. Weicht der Anbieter bei den Fragen schon am Telefon oder in der Mail aus, sollte man den Kauf lassen, sagt Halupczok. Dies gelte auch, wenn der Anbieter keine Papiere zur Verfügung stellen wolle oder könne. (dapd)