Berlin. Millionen Autofahrer müssen Rekordpreise für Benzin zahlen. Laut Autofahrerclub ADAC lag der bundesweit durchschnittliche Preis für E10 bei Marken- und freien Tankstellen am Donnerstag bei 1,595 Euro pro Liter. Grund sei unter anderem der Streit der internationalen Gemeinschaft mit dem Iran.

Autofahrer müssen fürs Tanken seit Wochen Preise auf Rekordniveau bezahlen. Die Preise seien "permanent und an den Rekord grenzend teuer", sagte Rainer Wiek vom Energie-Informationsdienst (EID) in Hamburg am Freitag. Das werde auch so bleiben: Bereits das vergangene Jahr sei das teuerste aller Zeiten für die Autofahrer gewesen, und 2012 werde noch teurer, denn der Preis für Rohöl steige permanent weiter. Grund sei unter anderem der Streit der internationalen Gemeinschaft mit dem Iran.

Laut Autofahrerclub ADAC lag der bundesweit durchschnittliche Preis für E10 bei Marken- und freien Tankstellen am Donnerstag bei 1,595 Euro pro Liter. Diesel kostete demnach im Schnitt 1,489 Euro. Bei einer Tankstellenkette lag der Preis für Super E5 kurzzeitig auch schon bei 1,63 Euro, wie der EID ermittelte.

Nach Angaben von Marktführer Aral lag an den Tankstellen der Kette am Donnerstag der bundesweite Durchschnittspreis für Super 95 bei 1,6212 Euro - und damit nur knapp unter dem bisherigen Aral-Rekordwert von 1,6235 Euro (29. April 2011). Im Raum Essen kletterten die Preise am Donnerstag sogar zeitweise auf 1,67 Euro, so Aral. Grund seien die derzeit hohen Einkaufspreise am europäischen Benzinmarkt in Rotterdam. Sie hätten am Donnerstag Rekordhöhen erreicht.

Rekord für Liter Benzin: 1,612 Euro.

Der bislang höchste Durchschnitts-Preis für den Liter Benzin wurde in Deutschland laut ADAC im April 2011 verlangt: 1,612 Euro. Diesel erreichte demnach im Juli 2008 mit 1,538 Euro pro Liter den Allzeitrekord.

Der ADAC ermittelt den Durchschnittspreis von Benzin und Diesel täglich. Seit Einführung der Sorte E10 mit einem Anteil von zehn Prozent Biosprit im vergangenen Jahr nimmt der Autofahrerclub diese Sorte als Standardsorte.

Nach Angaben des Mineralölwirtschaftsverbandes hatte E10 im Januar nur einen Anteil von 11,8 Prozent am gesamten Absatz von Benzin. E10 sei aber "auf dem aufsteigenden Ast", sagte eine Sprecherin des Verbandes. Es gehe stetig nach oben. Von dem von der Politik erhofften Anteil in Höhe von 90 Prozent "sind wir aber noch weit entfernt". ADAC-Sprecher Andreas Hölzl sagte, er glaube daran, dass sich E10 als Hauptmarke bei der Masse der Autofahrer durchsetzen werde - insbesondere, wenn der Preis weiter ansteigt. (afp/jgr)