Frankfurt/Main. . Biokraftstoffe sollten eigentlich umweltfreundlicher sein als herkömmlicher Sprit. Das sind sie nicht immer, wie aus einer noch unveröffentlichten Studie der EU-Kommission hervorgeht. Besonders die indirekten Folgen können höchst problematisch sein.
Biokraftstoffe aus Raps, Palmöl und Soja belasten das Klima einem Medienbericht zufolge stärker als herkömmliche Treibstoffe aus Erdöl. Zu diesem Ergebnis komme eine noch unveröffentlichte Studie der EU-Kommission, berichtete die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" am Montag.
In der Untersuchung werden demnach erstmals auch die indirekten Folgen der Herstellung von Biokraftstoffen für deren Ökobilanz berücksichtigt. Dabei handle es sich etwa um Brandrodungen von Regenwäldern oder Trockenlegungen von Feuchtgebieten, um auf den Flächen Pflanzen für Biokraftstoffe anzubauen.
Zuckerrohr, Rüben und Mais eindeutig besser
Nur Biokraftstoffe aus Zuckerrohr, Zuckerrüben oder Mais schnitten der Studie zufolge eindeutig besser ab als herkömmliche Kraftstoffe, berichtete die Zeitung weiter.
Welche Konsequenzen die EU-Kommission aus der Studie ziehen werde, sei noch unklar. Sie wolle im Frühjahr konkrete Vorschläge vorzulegen, wie die indirekten Folgen der Biokraftstoffproduktion künftig berücksichtigt werden sollten. Starke Kritik an der Untersuchung übte nach Angaben der Zeitung bereits der Bundesverband der deutschen Bioethanolwirtschaft. Die Studie basiere auf falschen Annahmen, sagte dessen Geschäftsführer Dietrich Klein. (afp)