Neckarsulm. Kräftig aufpoliert und an den europäischen Geschmack angepasst hat Huyndai den i30. Dass der “Neue“ zudem billiger ist als der Golf, auf den der koreanische Autobauer zielt, zeitigt Wirkung: Hyundai und die Schwestermarke Kia gelten als schärfste Verfolger des Volkswagen-Konzerns.
Der koreanische Autobauer Hyundai greift mit seinem neuen Kompaktmodell i30 das Herz von VW, den Golf, frontal an. Die neue i30-Generation kommt mit einem Einsteigerpreis von 15.850 Euro ab März in den Handel, wie ein Firmensprecher einen Bericht der "Automobilwoche" bestätigte. Das sind 1.125 Euro oder 7 Prozent weniger als der niedrigste Listenpreis für den Golf.
Außerdem wurde der i30 länger, breiter und niedriger, entsprechend dem europäischen Geschmack. Das 4,30 Meter lange neue Auto wurde vergangenes Jahr zum Star der Videoplattform Youtube, als der VW-Vorstandsvorsitzende Martin Winterkorn bei der Inspektion des Wagens auf der Frankfurter Automesse gefilmt wurde. "Da scheppert nix", war sein anerkennender Kommentar.
Der Film wurde millionenfach angeklickt, Winterkorns Lob zur kostenlosen Werbung für die Koreaner. Hyundai und die Schwestermarke Kia gelten als schärfste Verfolger des Volkswagen-Konzerns.
Design aus Rüsselsheim
Der Konzern hat das Design kräftig aufpoliert und dem europäischen Geschmack angepasst. So wird das Design der Europa-Modelle in Rüsselsheim gezeichnet, gebaut werden zahlreiche Modelle in einer modernen Fabrik in Tschechien. Zusammen mit günstigen Preisen stieg Hyundai/Kia so zum Branchenriesen mit weltweit mehr als sechs Millionen verkauften Autos auf.
Vom deutlich behäbigeren Vorgängermodell des i30 wurden 2011 rund 32.700 Stück in Deutschland verkauft. Der Golf lag mit 258.000 Stück um Längen davor. Aber klassische VW-Konkurrenten wie Peugeot, Citroen oder Renault hat Hyundai in der Kompaktklasse schon abgehängt. "Wir wollen mit dem neuen Wagen zumindest auf den Absatzniveau des Vorgängers liegen", sagte Hyundai-Sprecher Thomas Rauh.
Der neue Wagen wirkt wegen der geänderten Proportionen stämmiger. Außerdem erweitern die Koreaner das Motorenangebot um einen dritten Dieselantrieb. Im Segment der kleinen Dieselmotoren liegt Volkswagen technisch vor den meisten Konkurrenten, ganz offenbar will Hyundai auch diese Lücke schließen. (dapd)