Warschau. Das neue automatisierte Erhebungsverfahren für Verkehrsvergehen in Polen treibt seltsame Blüten. Es hat einen regen Handel mit Strafpunkten ausgelöst. Wer schon viele Punkte hat, verscherbelt die Punkte fürs frische Vergehen einfach.
In Polen blüht der Handel mit Strafpunkten für Verkehrsvergehen. Das berichtet zumindest die Zeitung "Gazeta Wyborcza" in ihrer Donnerstagsausgabe.
Hintergrund ist die Einführung eines automatisierten Erhebungsverfahrens bei der Polizei. Demnach können von Radaranlagen erfasste Verkehrssünder einen anderen Fahrer benennen, der am Steuer des Wagens gesessen habe. Dieser erhält dann von den Behörden ohne Prüfung das Strafmandat. Bekennt er sich schuldig, muss er die Geldbuße zahlen und erhält die Strafpunkte.
Nach dem Bericht der "Gazeta Wyborcza" gibt es immer häufiger Fälle, in denen mit hoher Punktzahl belastete Fahrer hohe Geldsummen dafür zahlen, dass unbelastete Fahrer Strafmandate übernehmen.
Vor allem im Internet blühe der Handel nach der Devise "Ich kaufe Punkte" beziehungsweise "Punkte-Käufer gesucht". (dapd)