Bad Windsheim. . Wer den Winterurlaub im Schneegebiet plant, für den gehören Winterreifen und Schneeketten zur Standardausrüstung. Doch auch der richtige Umgang und das Anlegen der Ketten sollten im Vorhinein geübt werden, damit im Urlaub alles gut geht.

Viele fiebern schon ihrem Skiurlaub entgegen. Doch dieser beginnt nicht erst auf der Piste - auch die Anreise muss gut vorbereitet sein. Winterreifen und Schneeketten gehören etwa zur Standardausrüstung für jede Tour in den Schnee, zudem muss die Skiausrüstung sicher im Auto verstaut werden.

Darüber hinaus sollten Reisende ihre Fahrweise den Bedingungen einer verschneiten Bergstraße anpassen.

In Deutschland sind Winterreifen bei schlechtem Wetter Pflicht - in den meisten Alpenländern ist die Rechtslage vergleichbar, allerdings gibt es kleine Unterschiede, erläutert Thomas Schreiner vom Auto- und Reiseclub Deutschland (ARCD) in Bad Windsheim: "In Österreich etwa ist eine Profiltiefe von vier Millimetern vorgeschrieben. In Deutschland sind es dagegen nur 1,6."

Bei Winterreifen auf die Profiltiefe achten

Aber auch abseits der Rechtslage sei es wichtig, dass die Reifen nicht zu stark abgefahren sind: "Ein ausgeprägtes Profil verbessert die Steigfähigkeit in den Bergen", gibt der Fachmann zu bedenken. Keine generelle Winterreifenpflicht gebe es zwar in der Schweiz und Frankreich, allerdings eine streckenbezogene - vor allem natürlich in den Bergen. Unverzichtbar bei widrigen Witterungsbedingungen sind auch Schneeketten.

"Man kommt damit einfach viel besser durch Schnee oder Eis", sagt der Experte. Ab etwa 150 Euro bekomme man einen Satz brauchbarer Schneeketten, wobei der Preis je nach Automodell stark variieren könne. Allerdings böten viele Automobilclubs auch die Möglichkeit, die Ketten zu mieten.

Schneeketten mieten

"Das lohnt sich vor allem für Leute, die nicht so oft in den Bergen unterwegs sind." Die Montage von Schneeketten sei mit der mitgelieferten Anleitung meistens kein Problem, berichtet Schreiner - allerdings empfiehlt er, vor Urlaubsantritt einen Testlauf zu unternehmen, um im Ernstfall nicht dumm dazustehen. Bei der Gelegenheit kann man auch gleich Frostschutzmittel einfüllen.

"In der Scheibenwischanlage sollte die Substanz bis minus 20 Grad Celsius Schutz bieten, bei der Kühlflüssigkeit sogar bis minus 30 Grad, weil dieser Bereich am empfindlichsten ist. Für den Tank braucht man hingegen keinen Frostschutz", sagt Schreiner.

Defensive Fahrweise in einem großen Gang

Auch das Fahrverhalten des Autos ändert sich bei Schnee: "Grundsätzlich empfiehlt sich eine defensive Fahrweise, weil der Bremsweg sich verlängert. Am besten hält man mehr Abstand als üblich und vermeidet hektisches Bremsen oder Gasgeben, da sonst Rutschgefahr entsteht", betont Schreiner. Ein Durchdrehen der Räder ließe sich verhindern, indem man immer in einem relativ großen Gang fahre - anfahren sollte man daher gleich im zweiten.

"Außerdem raten wir immer dazu, den Tank nicht komplett leer zu fahren. Kommt man einmal in einen richtigen Winterstau, hat man so noch genug Benzin, um den Motor laufen zu lassen. Ansonsten wird es schnell kalt", warnt der ARCD-Experte.

Skier in den Skisack oder auf das Dach

Skier lassen sich wegen ihrer Länge nicht so einfach im Auto verstauen. Fährt man einen Kombi, bietet sich Schreiner zufolge ein Skisack an - eine Tasche also, deren Vorderteil sich auf der umgeklappten Mittellehne der Rückbank fixieren lässt und deren hinteres Ende in den Kofferraum ragt.

"Ansonsten muss die Skiausrüstung aufs Dach - am besten in eine Gepäckbox, aber auch ein Skiträger ist möglich", sagt Schreiner. Wer die Skier auf Letzterem einzeln fixiert, befestigt sie am besten mit den Spitzen nach hinten und nach unten. "Das senkt den Luftwiderstand und damit den Benzinverbrauch." Darüber hinaus gelte beim Beladen des Autos dasselbe wie bei Urlaubsreisen im Sommer: "Schwere Gegenstände gehören nach unten, leichte nach oben." (dapd)