Zu locker montierte Sitze, falsch geführte Gurte, ungeeignete Kindersitz-Systeme oder gänzlich unangeschnallt: Jedes dritte Kind ist auf dem Weg zu Schule oder Kita im Auto nicht richtig gesichert. Das hat der ADAC bei bundesweiten Kontrollen festgestellt. Der Autoclub warnt vor schweren Folgen, die ein Unfall haben kann und fordert mehr Gurt-Kontrollen.

Jedes dritte Kind ist auf dem Weg zur Schule oder in den Kindergarten im Auto nicht richtig gesichert. Das hat der ADAC bei einer bundesweiten Stichprobenprüfung herausgefunden. Kontrolliert wurden dafür 2325 Kinder vor insgesamt fast 50 Schulen und Kindergärten in elf Bundesländern.

Fünf Prozent der überprüften Schülerinnen und Schüler von sechs bis zwölf Jahren waren überhaupt nicht angegurtet, 20 Prozent saßen nicht in einem der Altersgruppe angemessenen Sitz. Grob fahrlässig handeln viele Eltern laut ADAC beim Transport von Kindern unter sechs Jahren. 28 Prozent der Kleinkinder waren nicht ordentlich gesichert. Je drei Prozent waren nur mit dem Erwachsenengurt angeschnallt und oder saßen sogar ohne jede Sicherung im Auto.

Viele Eltern sind zu nachlässig

Der ADAC rechnet die Erkenntnisse hoch und kommt zum Ergebnis, dass "Zehntausende Kinder Tag für Tag in Deutschland ungesichert durch die Gegend kutschiert" werden. „Die Leute denken einfach nicht nach, überlassen das Anschnallen den Kleinen und kontrollieren den Kindersitz nicht weiter. Welche Folgen das haben kann, ist vielen überhaupt nicht bewusst“, sagt ADAC- Testverantwortliche Beate Pappritz. Sie hat eine fatale Einstellung bei vielen Erwachsenen ausgemacht: „Die meinen, ein bisschen angeschnallt ist besser als gar nicht.“ Bei Crash-Tests würde sich dagegen zeigen: „Eine falsche Kindersicherung im Auto kann sich genau so schlimm auswirken wie gar keine“.

Angesichts der Ergebnisse aus dem Sicherheitstest fordert der Automobilclub mehr Überprüfungen vor Schulen und Kindergärten. ADAC-Experte Andreas Hölzel sagte eine Vollbremsung könne bei falsch gesicherten Kindern "zu schwersten Verletzungen führen". (WE/mit afp)