Herne. .
Bis sich i-Dötzchen sicher im Straßenverkehr bewegen, müssen sie viel üben. Worauf Eltern achten sollten .
Es ist eine Grundsatzfrage: Sollten Eltern ihre Kinder zur Schule fahren – oder sollten die Schüler alleine hinlaufen? Diese Frage stellen sich Eltern jedes Jahr aufs Neue, immer dann, wenn eine neue Schülergeneration eingeschult wird. Jakob Terlau von der Verkehrswacht Wanne-Eickel hat eine eindeutige Meinung: „Ich finde, Kinder sollten zu Fuß zur Schule gehen. Man kann sie nicht dauernd in Watte packen.“
Das Gegenargument ist ja: Ich will, dass mein Kind sicher zur Schule kommt, deshalb fahre ich es! Doch die Experten sind überzeugt, dass dies kontraproduktiv ist. Nur wenn Kinder einen Weg oft liefen, könnten sie Routine im Straßenverkehr entwickeln. „Wenn sie ständig gebracht werden, macht sie das also eher unsicher“, sagt Terlau. Damit die Schüler sich wirklich sicher bewegen, helfe nur eines: „Eltern sollten mit den Kindern viel üben“, so Dietmar Zimmermann von der Verkehrsunfallprävention der Polizei Bochum.
Zimmermann betont vor allem die Vorbildfunktion der Erwachsenen. Kinder hätten nun mal kein Gefahrenbewusstsein. Überhaupt nähmen sie ihre Umwelt anders wahr. Deshalb appelliert Zimmermann: Viel üben! Die Kinder nicht ohne Weiteres mit Freunden zur Schule gehen lassen, weil sie sich in der Gruppe weniger bewusst verhalten! Mit ihnen sprechen, ihre Wissbegierde nutzen! Den sichersten Weg auswählen, nicht den kürzesten! Doch nicht nur Eltern, alle Erwachsenen stehen in der Verantwortung. Die meisten Kinder, die im Straßenverkehr verunglücken, tragen gar keine Schuld – nach Angaben der Polizei sind Unfälle, bei denen Minderjährige schlecht angeschnallt sind oder nicht auf einem Kindersitz sitzen, die Hauptursache.
Bei allem pädagogisch angemessenem Verhalten ist auch klar: Ohne Spaß geht gar nichts. Das weiß keiner besser als Volker Rosin. Der ist Kinderliedermacher, der Grönemeyer der Spielzimmer. Wie bekannt er bei Leuten unter 1,20 Meter ist, hat er Donnerstag unter Beweis gestellt. Da gab er in der katholischen Grundschule an der Bergstraße ein Konzert, vorher hatten die Mädels und Jungs gelernt, wie sie sich beim Überqueren einer Straße verhalten sollten. „Bei Rot stehen, bei Grün gehen, das wissen die Kinder“, sagte Rosin. „Aber sie müssen das eben auch umsetzen. Dazu will ich sie mit meinen Songs ermuntern.“