Frankfurt. . Die DTM verspricht im nächsten Jahr mehr Spannung zu bieten. Denn mit BMW kommt ein dritter Hersteller in die Rennserie. Um den Münchenern Paroli zu bieten, stellte Mercedes jetzt sein neues DTM-Auto vor: das AMG Mercedes C-Coupé.
Repräsentieren heißt das Stichwort, dass die Formel-1-Fahrer auch abseits der Rennstrecke gerne tun (müssen). Und insbesondere dann, wenn sie bei einem Automobilhersteller unter Vertrag sind oder sich als Markenbotschafter verpflichtet haben.
Die vielen PR-Termine können ganz schön an den Nerven zerren. Doch das Lächeln in die vielen Kameras gehört genauso zum Programm wie freundliche von Marketingfachleuten formulierte Worte. Na ja, der Auftritt ist ja gut bezahlt und ist Pflichtprogramm wie das Qualifying vor dem Grand Prix am Sonntag.
Mercedes neues DTM-Auto
Dabei ist so mancher Auftritt ungewöhnlich. Bei Mercedes-Benz enthüllten die Formel-1-Werksfahrer Michael Schumacher und Nico Rosberg gemeinsam mit Dr. Dieter Zetsche, Vorsitzender des Vorstands der Daimler AG und Mercedes-Benz Motorsportchef Norbert Haug das neue AMG Mercedes C-Coupé für die DTM 2012.
Es ist der erste Mercedes-Benz für die DTM, der nach dem neuen verbesserten Sicherheitskonzept entworfen wurde. Dazu zählen ein optimiertes Monocoque aus Kohlefaser wie in der Formel 1 und ein Überrollkäfig aus hochfestem Stahl. Im nächsten Jahr gibt es endlich wieder einen Dreikampf zwischen Audi, BMW und Mercedes-Benz. Dies ist auch notwendig, schließlich würde die DTM mit zwei Herstellern zukünftig keinen hohen Attraktivitätsstandard mehr bieten.
Dass Formel-1-Rennfahrer ein neues DTM-Auto enthüllen, ist vielleicht merkwürdig, hat aber einen Hintergrund: Bislang ist nur der Brite Gary Paffett fest unter Vertrag, alle anderen DTM-Piloten bei Mercedes-Benz haben noch keine Verträge für 2012. So erscheint es nur logisch die beiden F1-Piloten für die Präsentation zu verpflichten – eine werbewirksame PR-Aktion.
Paffett erläuterte: „Der erste Test mit einem neuen Auto ist stets ein spannender Moment. Nach den ersten Fahreindrücken auf dem Lausitzring bin ich mit der Performance und dem Handling des DTM AMG Mercedes C-Coupés sehr zufrieden, aber natürlich liegt noch viel Entwicklungsarbeit bis zum Saisonauftakt 2012 in Hockenheim vor uns. Ab 2012 haben wir keinen Schaltknüppel mehr, stattdessen wechseln wir die Gänge mit Schaltwippen am Lenkrad – damit bin ich bereits aus der Formel 1 vertraut.“ Schließlich ist Gary Paffett auch Testfahrer bei McLaren Mercedes.
Michael Schumacher, nicht gerade ein Fan von Rennautos mit Dach und schon gar nicht von solchen Show-Auftritten sagte brav: „Das neue Mercedes-Benz DTM-Fahrzeug für 2012 sieht richtig gut aus, aber mehr als die Optik beeindruckt mich das Sicherheitskonzept mit dem neuartigen Monocoque und den weiter entwickelten Crashstrukturen aus Kohlefaser. Dieser Sicherheitsstandard ist vorbildlich.“
Neuheiten auf der IAA
Auch sein Formel-1-Teamkollege Nico Rosberg freute sich während der Vorstellung: „Es sieht echt cool aus, besonders gefällt mir die chromglänzende Lackierung. Das Auto ist sicher eine Bereicherung für die DTM, eine tolle Rennserie, in deren Umfeld ich meine ersten großen Karriereschritte gemacht habe.“
Nicht ganz soviel Trubel wie bei Mercedes-Benz herrschte beim Auftritt des amtierenden Formel-1-Weltmeisters Sebastian Vettel auf dem Stand von Infiniti.
Vettels neuer Privatwagen
Gemeinsam mit Chefdesigner Shiro Nakamura enthüllte Vettel seinen Infiniti FX. Mehr Leistung, weniger Gewicht, eine unlimitierte Höchstgeschwindigkeit, längere Getriebeübersetzungen, mehr Abtrieb und ein tiefer gelegtes sowie strafferes Fahrwerk machen aus dem sportlichen Crossover ein echtes Einzelstück – ein 300 km/h schneller FX ganz nach der Vorstellung des Formel-1-Weltmeisters mit dem Prädikat „unverkäuflich“.
Dieses Projekt war das erste Straßenauto, bei dessen Entwicklung der Formel-1-Rennfahrer mitgeholfen hat. „Normalerweise bauen hunderte von Ingenieuren einen einzelnen Rennwagen nur für mich. Selber am Design eines Fahrzeugs mitzuwirken, war fantastisch“, freute sich Vettel.
Für Toru Saito, Corporate Vice President von Infiniti, ist der FX Sebastian Vettel Version „ein Fahrzeug, das eindeutig Sebastians Handschrift trägt. Für Infiniti ist es global gesehen, aber auch eine Konzeptstudie.“ Und es ist durchaus vorstellbar, dass aus diesem Einzelstück eine FX Vettel-Kleinserie aufgelegt werden könnte.
Nach der IAA-Premiere wollen die Produktmanager die Resonanz auf dieses exklusive Modell auswerten.
Infiniti Markenbotschafter Sebastian Vettel kam direkt vom F1-WM-Lauf in Monza zur Premiere in die hessische Heimat bevor er an de, Wochenende wieder auf dem Stadtkurs von Singapur Gas geben durfte.