Berlin. . Chevrolet präsentiert die zweite Generation des Kleinwagens Aveo mit neuem sportlicherem Design. Aber auch bei den Fahreigenschaften hat sich viel getan, so hat der flotte Stadtflitzer nur noch wenig mit seinem Vorgänger gemein.

"Vollkommen neu" präsentiert Chevrolet seinen Aveo. Mit sportlicherem Design, dynamischeren Fahreigenschaften, effizienteren Motoren und mehr Platz soll der Kleinwagen gegen die Besten seines Segments antreten. So jedenfalls umreißt der neue Chevrolet-Deutschland-Geschäftsführer Steffen Raschig die Pläne der rasch wachsenden General-Motors-Tochter.

Nach ersten Fahreindrücken ist der Aveo der zweiten Generation ein wendiges und praktisches Gefährt für den alltäglichen Bedarf - den Weg zur Arbeit, den Einkauf, die Beförderung der Jüngsten oder den Wochenendausflug. Mit seinem Vorgänger hat der flotten Stadtflitzer nur noch den Namen gemein - und ein paar Schwächen. Das fünftürige Einstiegsmodell mit einem 1,2-Liter-Benziner (70 PS) wird ab 11.990 Euro angeboten, mithin zwar 1.400 Euro teurer als der Vorgänger, jedoch mit deutlich verbesserter Serienausstattung. Elektronische Stabilitätskontrolle ESC und ABS sind ab Werk an Bord, dazu sechs Airbags, CD-Radio und Tempomat. Wer den 1,2-Liter-Vierzylinder mit 86 PS haben will, muss 2.700 Euro mehr ausgeben, bekommt aber auch mehr Serienausstattung. Ohne Zweifel: Chevrolet will weg vom Image des Billiganbieters, bleibt aber unverändert bei seinem grundsätzlich günstigen Preis-Leistungsverhältnis.

Beschleunigen erfordert fleißige Schaltarbeit

Das 1,2-Liter-Modell mit einem 86-PS-Benziner, der das Opel-Ecotec-Logo trägt, verbraucht laut Datenblatt 5,1 Liter auf 100 Kilometer und emittiert 119 Gramm CO2 pro Kilometer. Mit dem Fronttriebler kann man im Stadtverkehr und dank des straffen Fahrwerks auch auf kurvigen Strecken flott unterwegs sein. Auf Autobahnen zeigt der Tacho mit etwas Anlauf sogar 180 km/h an. Doch beim Beschleunigen, Überholen und an Steigungen ist schon fleißige Arbeit mit dem Fünfgang-Getriebe erforderlich, um die nötigen Drehzahlen zu erreichen. Harmonischer wirkte da der 1,4-Liter-Benziner (100 PS / ab 15.690 Euro) mit der neuen aufpreispflichtigen Sechsgang-Automatik. Bei ihm signalisierte die Verbrauchsanzeige 7,9 Liter Durchschnittsverbrauch, angemessene 1,1 Liter über dem Normwert vom Prüfstand. Die Schaltautomatik wird für 1.400 Euro zusätzlich auch für die größere 1,6-Liter-Benziner-Version (7,2 Liter Normverbrauch) angeboten.

Zahlreiche Ablagen

Naturgemäß liegt ein Vergleich mit dem "Stiefbruder" Opel Corsa nahe - schließlich stammen etliche Hebel, Schalter wie auch Motoren aus den Opel-Regalen. Doch eine Gegenüberstellung offenbart rasch: So weit ist das GM-Modell aus Südkorea noch nicht. Dazu wirkt beispielsweise das Innenraum-Ambiente zu widersprüchlich und trotz manch vertrauter Details mit seiner einfachen Plastikverkleidung etwas zu trist, was bereits beim Vorgänger kritisiert wurde. Praktisch ist eine Vielzahl von Ablagen, die andererseits dem Cockpit einen etwas zerklüfteten Eindruck geben. Clever ist ein USB-Anschluss im oberen der zwei Handschuhfächer, über den elektronische Geräte sich über Lenkrad oder Radio steuern lassen. Der Kofferraum der Limousine zählt mit 502 Litern Ladevolumen zu den größten in dieser Klasse.

Im Fließheck lässt sich das Gepäckabteil durch Umklappen der 60:40 geteilten Rücklehne von 290 auf 653 Liter erweitern - genug Raum für Einkauf oder Wochenendausflug, und dies bei erfreulich niedriger Ladekante. Das Karosseriedesign der Fließheck-Versionen zeigt sich dynamisch-aggressiver als beim Vorgänger und misst 4,04 Meter, mithin zwölf Zentimeter mehr als der Vorgänger. Die Stufenhecklimousine mit vier Türen, bislang in Deutschland nicht so gefragt, misst noch 35 Zentimeter mehr. Das schafft mehr Platz selbst für größere Insassen. Für die hinteren Passagiere gibt es erfreulich viel Beinfreiheit, und die gut ausgeformte Sitze wirken, als könnten sie selbst bei längeren Fahrten für Bequemlichkeit sorgen. So sollen nun vor allem jüngere Familie angelockt werden. (dapd)