Genf. Ende des Jahres bringt General Motors (GM) mit dem Opel Ampera sowie dem Chevrolet Volt zwei Elektroautos auf den Markt, die sich technisch in allen Belangen ähneln. Dabei soll der Chevy einen Tick hochwertiger ausfallen - und dazu günstiger sein.

Mit einem Luxusproblem sieht sich Opel-Mutter GM kurz vor der Auslieferung ihrer beiden Elektroautos mit Range Extender in Deutschland konfrontiert. Technisch gesehen gleichen sich die Konzernzwillinge Opel Ampera und Chevrolet Volt wie ein Ei dem anderen. Auch ihr Geburtstag - oder besser: das Markteintrittsdatum - ist nahezu identisch: Der Rüsselsheimer Stromer soll Ende des Jahres das Licht der deutschen Autowelt erblicken. Zeitgleich folgt das in den USA bereits seit Sommer 2010 bestellbare Geschwistermodell Chevrolet Volt.

Der Chevrolet Volt. Foto: obs/Chevrolet Deutschland GmbH
Der Chevrolet Volt. Foto: obs/Chevrolet Deutschland GmbH © Unbekannt | Unbekannt

Abgesehen von der äußeren Hülle, die das jeweilige Markengesicht widerspiegelt, gleichen sich die zwei Autos aufs Haar. Als Antrieb werfen die Markengeschwister elektrisch erzeugte 111 kW/150 PS Leistung in die Waagschale. Bei Bedarf greift ihnen ein 1, 4-Liter-Benzinmotor bei der Stromerzeugung unter die Arme. Preislich dagegen liegen beide Autos zwar dicht beieinander, aber nicht auf einer Linie: 42 900 Euro kostet der Opel Ampera. Sein Chevrolet-Pendant, dessen Preis eben erst auf dem Genfer Salon "enthüllt" worden ist, wird hierzulande für 41 950 Euro zu haben sein. Somit haben deutsche Käufer künftig die Qual der Wahl: Ihr Geld eher für ein in den USA bereits mehrfach preisgekröntes Fahrzeug ausgeben? Oder doch lieber in ein Fahrzeug investieren, dem zumindest beim flüchtigen Hinsehen das Etikett "Made in Germany" anhaftet und das damit auch einen besseren Wiederverkaufswert haben dürfte. Letztlich wird die Entscheidung vor allem eine Frage der persönlichen Präfenzen sein.

Unterschiedliche Kundenschichten sollen erreicht werden

Rein betriebswirtschaftlich betrachtet erscheint der GM-Plan mutig, um nicht zu sagen: verwegen. Wie um alles in der Autowelt, fragen sich nicht nur Marketing-Fachleute, will der Mutterkonzern den Doppelmarktstart hinkriegen, ohne sich selbst Konkurrenz zu machen? Zumal die Basisausstattung des nominell knapp 1 000 Euro billigeren "Chevy" angeblich sogar einen Tick hochwertiger ausfallen soll als die des Rüsselsheimer Modells. "Kein Problem", meint Opel-Vertriebschef Alain Visser. "Wir sehen kein Risiko einer Kanibalisierung". Auch Chevrolet-Europa-Chef Wayne D. Brannon will davon nichts wissen: "Wir haben komplett andere Kunden als Opel", beteuert er. Folglich sei der Opel Ampera auch nicht als Konkurrent aus dem eigenen Lager zu sehen, sondern als "große Chance, gemeinsam von der Forschungs- und Entwicklungskompetenz eines Weltkonzerns wie GM zu profitieren". So soll der Volt auch in Deutschland neue Käuferschichten außerhalb der klassischen Opel-Klientel erschließen.

Im Vergleich dazu der Opel Ampera. Foto: obs/Adam Opel GmbH
Im Vergleich dazu der Opel Ampera. Foto: obs/Adam Opel GmbH © Unbekannt | Unbekannt

Genfer Autosalon 2011

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Mini Rocketman.
Mini Rocketman. © Unbekannt | Unbekannt
VW Bulli.
VW Bulli. © Unbekannt | Unbekannt
Alfa Romeo 4C.
Alfa Romeo 4C. © Unbekannt | Unbekannt
Alfa Romeo 4C.
Alfa Romeo 4C. © Unbekannt | Unbekannt
Alfa Romeo 4C.
Alfa Romeo 4C. © Unbekannt | Unbekannt
Audi A3.
Audi A3. © Unbekannt | Unbekannt
Audi A3.
Audi A3. © Unbekannt | Unbekannt
Opel Zafira Tourer.
Opel Zafira Tourer. © Unbekannt | Unbekannt
Lamborghini Aventador LP700-4.
Lamborghini Aventador LP700-4. © Unbekannt | Unbekannt
Lamborghini Aventador LP700-4.
Lamborghini Aventador LP700-4. © Unbekannt | Unbekannt
BMW Vision Connected Drive Roadster.
BMW Vision Connected Drive Roadster. © Unbekannt | Unbekannt
BMW Vision ConnectedDrive Roadster.
BMW Vision ConnectedDrive Roadster. © Unbekannt | Unbekannt
VW Golf Cabrio.
VW Golf Cabrio. © Unbekannt | Unbekannt
Opel Ampera.
Opel Ampera. © Unbekannt | Unbekannt
Ford B-Max.
Ford B-Max. © Unbekannt | Unbekannt
Ferrari FF.
Ferrari FF. © Unbekannt | Unbekannt
Ferrari FF.
Ferrari FF. © Unbekannt | Unbekannt
Elektro-Konzept Smart Forspeed.
Elektro-Konzept Smart Forspeed. © Unbekannt | Unbekannt
Elektro-Konzept Smart Forspeed.
Elektro-Konzept Smart Forspeed. © Unbekannt | Unbekannt
Lexus LF-A.
Lexus LF-A. © Unbekannt | Unbekannt
Lexus LF-A.
Lexus LF-A. © Unbekannt | Unbekannt
Spano.
Spano. © Unbekannt | Unbekannt
Toyota Yaris.
Toyota Yaris. © Unbekannt | Unbekannt
Mercedes Benz SLK 250 BlueEfficiency.
Mercedes Benz SLK 250 BlueEfficiency. © Unbekannt | Unbekannt
Mercedes Benz SLS AMG E-CELL.
Mercedes Benz SLS AMG E-CELL. © Unbekannt | Unbekannt
Jaguar XKR-S.
Jaguar XKR-S. © Unbekannt | Unbekannt
Porsche Cayman R.
Porsche Cayman R. © Unbekannt | Unbekannt
Der Jaguar E-type (re.) feiert in Genf seinen 50. Geburtstag. Links das Jaguar XK Cabrio.
Der Jaguar E-type (re.) feiert in Genf seinen 50. Geburtstag. Links das Jaguar XK Cabrio. © Unbekannt | Unbekannt
 Saab Phoenix.
Saab Phoenix. © Unbekannt | Unbekannt
Hyundai i40.
Hyundai i40. © Unbekannt | Unbekannt
Kia Picanto.
Kia Picanto. © Unbekannt | Unbekannt
Volvo V60 plug-in Hybrid.
Volvo V60 plug-in Hybrid. © Unbekannt | Unbekannt
Fiat Freemont.
Fiat Freemont. © Unbekannt | Unbekannt
Mercedes Benz SLK 200 BlueEFFICIENCY.
Mercedes Benz SLK 200 BlueEFFICIENCY. © Unbekannt | Unbekannt
Aston Martin Virage.
Aston Martin Virage. © Unbekannt | Unbekannt
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Gerechtfertigt werden soll der höhere Verkaufspreis des Rüsselheimers dabei laut Opel-Mann Visser über zusätzlich im Kaufbetrag inbegriffene Serviceleistungen wie einem noch zu definierenden "Concierge"-Service, der dem Kunden beim Werkstattaufenthalt Wege und Wartezeiten abnimmt. Leistungen, die ausschließlich Opel-Käufern vorbehalten sein werden. Um Konkurrenz im eigenen Haus zu vermeiden, soll zudem ausgeschlossen sein, dass beide Autos Seite an Seite bei den Händlern stehen. Dass es eine Diskussion um das den Elektro-Zwillingen zu Grunde liegende Technik-Konzept wie in den USA geben wird, fürchtet GM-Europa-Chef Nick Reilly indes nicht.

Streit in den USA um die Etikettierung als E-Mobil

Zur Erinnerung: In Amerika ist der Marktstart des alternativ angetrieben Autos von einem hitzigen Expertenstreit begleitet worden, der sich an der Frage entzündete: Darf der Volt, der zwischenzeitlich von einem Verbrennungsmotor zur Stromerzeugung befeuert wird, dem fahrenden Volk tatsächlich als E-Mobil "verkauft" werden? Oder müsste er korrekterweise nicht als "Plug-in-Hybrid" beworben werden? Diese, durchaus schlagzeilenträchtige Diskussion hat der Volt-Nachfrage in den USA keinen Abbruch getan: GM rechnet inzwischen mit 60 000 produzierten Einheiten für das Jahr. (mid)