Köln. . Das neue Sicherheitssystem “Active City Stop“ von Ford soll das Autofahren in der Stadt sicherer machen. Es erkennt, wenn ein Auffahrunfall droht und bremst selbstständig ab. Zusätzlich soll 2013 in Europa ein neuer Gurtairbag eingeführt werden.
Es passiert so schnell: Einen Moment ist man im Stadtverkehr unachtsam, schon hat es gekracht. Das soll das Sicherheitssystem „Active City Stop“ von Ford künftig verhindern. Es überwacht bis zu einer Geschwindigkeit von 30 km/h mittels eines Infrarot-Laser-Sensors den Abstand und die Differenzgeschwindigkeit des vorausfahrenden Verkehrs. Erkennt es dabei, dass ein Auffahrunfall droht – beispielsweise wenn der Vordermann stark bremst – spannt es die Bremsen vor, um deren Ansprechzeit zu verringern. Reagiert der Fahrer nicht, so leitet das System selbsttätig eine Notbremsung ein.
Bis zu einer Differenzgeschwindigkeit von 15 km/h kann das System eine Kollision verhindern, bis 30 km/h minimiert es zumindest die Folgen des Aufpralls. Das System ist erstmals im aktuellen Ford Focus zu haben.
Komprimiertes Gas
Wahrlich stolz sind die Ingenieure der Marke auf den Gurtairbag. Der neue Luft-Schutz soll Unfallfolgen für die Fordpassagiere vermindern. Was da auf der Rückbank zunächst aussieht wie ein gewöhnlicher Dreipunktgurt beherbergt zudem noch einen aufblasbaren Luftsack. Das System vermag mittels Sensoren die Wucht eines Aufpralls zu erkennen. Bei Bedarf füllt sich das röhrenförmige Luftkissen im Gurt in nur 40 Millisekunden mit einem komprimierten Gas. Die Aufprallenergie wird dabei fünf Mal besser auf den Oberkörper des Passagiers verteilt, schwere Verletzungen im Kopf-, Hals- und Brustbereich können so vermieden werden.
Das „Luftkissen“ selbst verursacht keine Verletzungen durch Hitze und Druck. Denn im Vergleich zu pyrotechnischen Systemen wie einem konventionellen Fahrerairbag, bläst sich der Gurtairbag etwas langsamer und mit weniger Druck auf. Dabei entstehen keine so hohen Temperaturen.
Steigende Anschnallquote
In Amerika verbaut Ford den Gurtairbag schon im SUV „Explorer“, in Europa wird sein Einsatz noch vorbereitet. Ab 2013 sollen auch die Rückbänke der deutschen Modelle nach und nach mit dem Luftikus ausgerüstet werden. Nebeneffekt in den USA: Laut einer Studie steigt die Anschnallquote der Rückbänkler, wenn das System an Bord ist.