München. Ab September ist Jaguars Bestseller XF auch mit einem kleinen 2,2-Liter-Turbodiesel erhältlich. Der 190 PS starke Vierzylinder wird vom Hersteller als “sparsamster Motor der Jaguar-Geschichte“ gelobt.

Die britische Traditionsmarke Jaguar steht für sportliche Luxuslimousinen. Wie sich Fahrdynamik und Komfort erfolgreich mit den aktuell besonders gefragten sparsamen Motoren vereinen lassen, demonstriert der Hersteller jetzt anschaulich mit seinem Bestseller XF aus der oberen Mittelklasse. Dieser ist ab September auch mit einem kleinen 2,2-Liter-Turbodiesel erhältlich.

Selbstbewusst wird der 190 PS starke Vierzylinder vom Hersteller als "sparsamster Motor der Jaguar-Geschichte" gelobt. Zum angekündigten Normverbrauch von 5,4 Litern auf 100 Kilometer, die 149 Gramm CO2-Emission je Kilometer entsprechen, sollen eine effiziente Achtgang-Automatik sowie serienmäßige Stopp-Start-Technik beitragen. Der XF rollt mit dezenten, gelungenen Designveränderungen und moderner Technik bei weiter verbesserter Qualität und Anmutung an. Weitaus wichtiger ist jedoch der neue Motor.

Mit ihm folgt Jaguar dem Branchentrend zu verbrauchs- und emissionsärmeren Vierzylindern. Von Untermotorisierung ist trotz des kleinen Diesels nichts zu bemerken. Er schöpft aus 2,2 Litern Hubraum ein maximales Drehmoment von 450 Newtonmetern und beschleunigt mit spürbarem Antritt in 8,5 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Flott und ohne Schaltverzögerung geht es weiter bis zu 225 Stundenkilometern Höchstgeschwindigkeit - garniert mit einem wohltuend geringen Motorgeräusch.

Mehr Beschleunigung und weniger Verbrauch

Der angegebene Durchschnittsverbrauch von 5,4 Litern ist natürlich reine Theorie, doch immerhin zeigte die Verbrauchsanzeige nach den ersten Fahrten auf Autobahnen und über teils bergige Landstraßen 6,9 Liter an. Dabei ist einzurechnen, dass bei sommerlichen 30 Grad Außentemperatur die Klimaanlage fast ständig lief. Der im XF erstmals eingesetzte kleine Diesel, vom französischen PSA-Konzern stammend, kam in modifizierter Form bereits in Land-Rover-Modellen zum Einsatz.

Von den Jaguar-Technikern nochmals feiner abgestimmt sorgt er nun zusammen mit der Achtgang-Wandlerautomatik für mehr Beschleunigung und weniger Verbrauch. Veränderungen beim Einbau - im XF längs statt quer - wurden zudem genutzt, um die Geräuschentwicklung zu vermindern. Im Komfort-Fahrmodus hört man den kleinen Selbstzünder selbst bei höheren Geschwindigkeiten wenig, auch wenn er nicht die Laufruhe des bewährten Sechszylinder-Diesels vom XF 3.0 (240 oder 275 PS) erreicht.

Allen XF gemein ist die coupéartige Silhouette der 4,69 Meter langen viertürigen Limousine mit sanfter Rundung zu einem hohen Heck. Das Mittelklasse-Modell bietet dennoch fünf vollwertige Sitze und 540 Liter Kofferraum. Das Gesicht wurde mit den leichten Design-Retuschen des Jahrgangs 2012 dem Flaggschiff XJ ähnlicher. Geprägt wird es durch den typischen, wenn auch etwas flacheren ovalen Lufteinlass sowie breitere Scheinwerfer mit einer LED-Tagfahrlicht-Leiste in Form eines liegenden J. Insgesamt wirkt der XF damit etwas sportlich-aggressiver.

Achtgang-Automatik und Stopp-Start-Technik

Im XF mit dem kleinen Diesel arbeitet serienmäßig eine sehr schnelle und verzögerungsfreie Achtgang-Automatik. Durch ihre gespreizte Auslegung kann sie gleich mehrfach schalten und so Gänge überspringen. Wem das nicht reicht, der kann mit Schaltpaddeln am Multifunktionslenkrad

manuell seinen eigenen Fahrstil bestimmen.

Nicht ganz überzeugen konnte die erstmals und vorerst nur im kleinen Diesel erhältliche Stopp-Start-Technik. Bei hochsommerlichen Temperaturen verrichtete sie nur sporadisch ihren Dienst. Hier scheint noch etwas Feinschliff nötig.

Absatzsteigerung erhofft

Der XF erfreut zugleich mit einer direkten, präzisen Lenkung und einem straff abgestimmten, aber komfortablen Fahrwerk. All das ermöglicht ein sehr agiles Fahren. Der Vierzylinder biete eine reelle Chance für mehr Absatz und neue Kunden, so die Einschätzung der Marketingexperten des Herstellers. Schon jetzt stelle der XF über 55 Prozent aller verkauften Jaguar.

Dass mit dem neuen Diesel der Einstiegspreis für die Nobelmarke um rund zehn Prozent auf 44.900 Euro sinkt, dürfte dazu beitragen, dass man auch mit etwas britischem Understatement Leistung und Komfort genießen kann. (dapd)